RS OGH 2005/1/13 15Os149/04, 11Os66/07a, 13Os134/07s, 13Os129/07f, 13Os5/08x, 11Os111/10y, 15Os141/1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 13.01.2005
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Norm

StGB §21
StGB §11 A

Rechtssatz

Eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs l StGB setzt eine mit Strafe bedrohte Handlung voraus, die nur dann gegeben ist, wenn sowohl der objektive als auch der subjektive Tatbestand des Deliktes erfüllt ist.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 149/04
    Entscheidungstext OGH 13.01.2005 15 Os 149/04
  • 11 Os 66/07a
    Entscheidungstext OGH 03.07.2007 11 Os 66/07a
    Beisatz: Die Anlasstat muss als folgerichtige Betätigung eines auf die Herbeiführung des verpönten Erfolges gerichteten Willens erscheinen; hinter ihr muss ein Täterwille stehen, der dem Täter, hätte er mit Bewusstsein und Einsicht eines geistig gesunden Menschen gehandelt, nach § 5 StGB zuzurechnen wäre. (T1)
    Beisatz: Hier: Keine Feststellungen zur subjektiven Tatseite. (T2)
  • 13 Os 134/07s
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 134/07s
    Vgl auch; Beisatz: Keine Feststellungen zur subjektiven Tatseite, Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 9 lit a StPO. (T3)
  • 13 Os 129/07f
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 129/07f
    Vgl auch; Beisatz: Die Anordnung der vorbeugenden Maßnahmen nach § 21 Abs 1 StGB setzt voraus, dass durch das Handeln des Betroffenen sowohl der objektive als auch der subjektive Tatbestand der in Rede stehenden Strafnorm erfüllt ist (WK-StGB - 2 § 21 Rz 14). (T4)
  • 13 Os 5/08x
    Entscheidungstext OGH 24.04.2008 13 Os 5/08x
    Beisatz: Ein Tatbildirrtum, welcher auf der die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden geistigen oder seelischen Abnormität höheren Grades beruht, ist beachtlich. (T5)
    Beisatz: Wer meint, durch sein Verhalten den objektiv gegebenen Fürsorgepflichten nachzukommen, weil er gerade sein Vorgehen zur Gewährleistung der Fürsorge für geboten hält, befindet sich in einem Irrtum über den Inhalt seiner Fürsorgepflicht und will diese durch sein- objektiv- pflichtwidriges Tun gerade nicht vernachlässigen. Unterliegt der Betroffene solcherart einem Wertungsirrtum in Betreff dieses normativen Tatbestandsmerkmals kommt eine auf Vernachlässigen (§ 92 Abs 2 StGB) gegründete Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB nicht in Betracht (§ 7 Abs 1 StGB). (T6)
  • 11 Os 111/10y
    Entscheidungstext OGH 28.09.2010 11 Os 111/10y
    Vgl
  • 15 Os 141/14w
    Entscheidungstext OGH 03.12.2014 15 Os 141/14w
  • 14 Os 32/15k
    Entscheidungstext OGH 28.04.2015 14 Os 32/15k
    Vgl
  • 15 Os 192/15x
    Entscheidungstext OGH 17.02.2016 15 Os 192/15x
    Auch
  • 14 Os 78/18d
    Entscheidungstext OGH 11.09.2018 14 Os 78/18d
    Auch
  • 15 Os 11/20m
    Entscheidungstext OGH 04.03.2020 15 Os 11/20m
  • 12 Os 14/20f
    Entscheidungstext OGH 27.02.2020 12 Os 14/20f
  • 12 Os 69/20v
    Entscheidungstext OGH 22.07.2020 12 Os 69/20v
    Vgl
  • 15 Os 91/21b
    Entscheidungstext OGH 24.08.2021 15 Os 91/21b
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:RS0119623

Im RIS seit

12.02.2005

Zuletzt aktualisiert am

18.10.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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