RS OGH 2005/6/2 12Os38/05p, 14Os76/05s (14Os77/05p), 12Os64/12x, 17Os7/13b (17Os10/13v), 17Os17/13y,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 02.06.2005
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Norm

MRK Art6 Abs1 II5a6
MRK Art6 Abs3 lita IV1
MRK Art6 Abs3 litb IV2
StPO §262
StPO §281 Abs1 Z4 B
StPO §281 Abs1 Z5a
StPO §281 Abs1 Z11 B
StPO §345 Abs1 Z13

Rechtssatz

Wurde ein zugunsten des Angeklagten sprechender (in der Schuld- oder Subsumtionsfrage oder hinsichtlich der Strafbefugnisgrenze) erheblicher Tatumstand im gesamten Strafverfahren nie in Zweifel gezogen, dazu keine Frage gestellt und auch keinerlei Beweisverfahren abgewickelt, so hat das Gericht, wenn es diesen gleichwohl für nicht gegeben erachtet, den Angeklagten bei sonstiger Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 5a StPO (hier: § 345 Abs 1 Z 13 erster Fall iVm § 281 Abs 1 Z 5a StPO) darauf hinzuweisen. Denn nur solcherart ist dieser in der Lage, sachgerechte Anträge dazu zu stellen (hier: Altersangaben zur Frage der Anwendbarkeit des § 5 Z 4 JGG).

Entscheidungstexte

  • 12 Os 38/05p
    Entscheidungstext OGH 02.06.2005 12 Os 38/05p
  • 14 Os 76/05s
    Entscheidungstext OGH 29.07.2005 14 Os 76/05s
  • 12 Os 64/12x
    Entscheidungstext OGH 09.08.2012 12 Os 64/12x
    Auch
  • 17 Os 7/13b
    Entscheidungstext OGH 30.09.2013 17 Os 7/13b
    Vgl aber; Beisatz: Beweiswürdigende Erwägungen des Erstgerichts sind nicht Gegenstand des aus § 262 StPO abgeleiteten grundrechtlichen Überraschungsverbots. (T1)
  • 17 Os 17/13y
    Entscheidungstext OGH 26.11.2013 17 Os 17/13y
    Vgl aber; Ähnlich Beis wie T1
  • 15 Os 57/14t
    Entscheidungstext OGH 27.08.2014 15 Os 57/14t
    Auch
  • 12 Os 119/14p
    Entscheidungstext OGH 27.11.2014 12 Os 119/14p
    Auch; Beis wie T1
  • 15 Os 52/14g
    Entscheidungstext OGH 14.01.2015 15 Os 52/14g
    Auch; Beisatz: Die in § 281 Abs 1 Z 8 StPO bezeichnete Anhörungspflicht des § 262 StPO bezieht sich auf einen gegenüber dem Anklagevorwurf geänderten rechtlichen Gesichtspunkt des Gerichts darüber, welche strafbare Handlung vorliegt, während den Angeklagten überraschende Feststellungen zu entscheidenden Tatsachen eine Warnpflicht des Gerichts begründen, deren Nichteinhaltung mit Tatsachenrüge nach Z 5a geltend gemacht werden kann. (T2)
  • 17 Os 16/15d
    Entscheidungstext OGH 14.09.2015 17 Os 16/15d
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 14 Os 69/15a
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 14 Os 69/15a
    Auch; Beis wie T1
  • 17 Os 25/15b
    Entscheidungstext OGH 14.12.2015 17 Os 25/15b
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 14 Os 86/16b
    Entscheidungstext OGH 20.10.2016 14 Os 86/16b
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 3/17y
    Entscheidungstext OGH 28.02.2017 14 Os 3/17y
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 55/18x
    Entscheidungstext OGH 03.07.2018 14 Os 55/18x
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 81/18w
    Entscheidungstext OGH 11.09.2018 14 Os 81/18w
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Das Überraschungsverbot findet in Bezug auf beweiswürdigende Erwägungen des Gerichts unter dem Aspekt der Z 5 keine Anwendung. (T3)
  • 13 Os 110/18b
    Entscheidungstext OGH 13.02.2019 13 Os 110/18b
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 12/19z
    Entscheidungstext OGH 21.05.2019 14 Os 12/19z
    Auch; Beis wie T3
  • 12 Os 114/19k
    Entscheidungstext OGH 07.11.2019 12 Os 114/19k
    Vgl; Beis wie T1
  • 13 Os 34/20d
    Entscheidungstext OGH 07.05.2020 13 Os 34/20d
    Vgl; Beisatz: Unter dem Aspekt der Z 5a des § 281 Abs 1 StPO gilt das Überraschungsverbot nur in Betreff von Feststellungen zu entscheidenden Tatsachen. (T4)
  • 12 Os 132/20h
    Entscheidungstext OGH 16.12.2020 12 Os 132/20h
    Vgl; Beis wie T4
  • 13 Os 119/20d
    Entscheidungstext OGH 16.03.2021 13 Os 119/20d
    Vgl; Beisatz: Beweiswürdigende Erwägungen des Gerichts sind unter dem Aspekt der Nichtigkeitsgründe nicht Gegenstand des Überraschungsverbots (Art 6 Abs 3 lit a und b MRK). (T5)
  • 14 Os 137/20h
    Entscheidungstext OGH 23.03.2021 14 Os 137/20h
    Vgl; Beis wie T1; Beis wie T3
  • 15 Os 66/21a
    Entscheidungstext OGH 15.09.2021 15 Os 66/21a
    Vgl
  • 14 Os 82/21x
    Entscheidungstext OGH 16.11.2021 14 Os 82/21x
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:RS0120025

Im RIS seit

02.07.2005

Zuletzt aktualisiert am

17.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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