RS OGH 2005/6/30 3Ob132/05s, 3Ob192/06s, 3Ob54/07y, 3Ob81/08w, 3Ob129/08d, 3Ob238/09k, 3Ob100/10t, 3

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.06.2005
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Norm

EO §36 E
EO §42 H
EO §355 VIIIe
ZPO §500 Abs2 E
ZPO §526 Abs3 A

Rechtssatz

Der Entscheidungsgegenstand bei der Unterlassungsexekution besteht nicht in einem Geldbetrag. Im Fall der gemeinsamen Entscheidung über mehrere Strafanträge hat das Gericht zweiter Instanz nach § 355 EO den Entscheidungsgegenstand für jede einzelne gesondert zu bewerten. Denn bei Bestätigung der Entscheidung über einen Strafantrag ist der Revisionsrekurs jedenfalls unzulässig (§ 78 EO iVm § 528 Abs 2 Z 2 ZPO). Bei nicht voll bestätigenden Entscheidungen hängt die Zulässigkeit der Anfechtung und deren Form von der Bewertung für jeden einzelnen Antrag ab. Nichts anderes gilt auch für die Zuerkennung aufschiebender Wirkung für gesonderte Rechtsmittel. Auch insoweit liegen in zweiter Instanz zwar gleichartige, aber voneinander völlig unabhängige Entscheidungen vor.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 132/05s
    Entscheidungstext OGH 30.06.2005 3 Ob 132/05s
  • 3 Ob 192/06s
    Entscheidungstext OGH 31.01.2007 3 Ob 192/06s
    Auch; Beisatz: Bei Ahndung mehrerer Verstöße mittels einer Entscheidung über einen Sammelstrafantrag ist eine gesonderte Bewertung für jeden einzelnen von der zweiten Instanz behandelten Verstoß erforderlich, kann doch das Ergebnis für jede gesonderte Tathandlung unterschiedlich ausfallen. (T1)
  • 3 Ob 54/07y
    Entscheidungstext OGH 28.06.2007 3 Ob 54/07y
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Impugnationsklage gegen eine auf zwei Verstöße gegründete Exekutionsbewilligung nach § 355 EO - gesonderte Bewertung erforderlich. (T2)
  • 3 Ob 81/08w
    Entscheidungstext OGH 08.05.2008 3 Ob 81/08w
    Auch; Beis wie T1; Beis ähnlich wie T2
  • 3 Ob 129/08d
    Entscheidungstext OGH 11.07.2008 3 Ob 129/08d
    Vgl; Beisatz: Hier: Die Impugnationsklage betrifft fünf völlig gleichartige Verstöße gegen den Exekutionstitel, sodass im Hinblick auf den pauschalen Bewertungsausspruch mit über 20.000 EUR der Wert des Entscheidungsgegenstands in jedem einzelnen Fall 4.000 EUR übersteigt (so schon 3 Ob 19/01t). (T3)
  • 3 Ob 238/09k
    Entscheidungstext OGH 14.12.2009 3 Ob 238/09k
    Auch; Beis wie T2
  • 3 Ob 100/10t
    Entscheidungstext OGH 30.06.2010 3 Ob 100/10t
    Auch; Beis wie T1; Beis ähnlich wie T2
  • 3 Ob 133/10w
    Entscheidungstext OGH 04.08.2010 3 Ob 133/10w
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 132/10y
    Entscheidungstext OGH 04.08.2010 3 Ob 132/10y
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 255/13s
    Entscheidungstext OGH 19.02.2014 3 Ob 255/13s
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 88/13g
    Entscheidungstext OGH 15.05.2013 3 Ob 88/13g
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 233/16k
    Entscheidungstext OGH 13.12.2016 3 Ob 233/16k
    Auch; nur: Bei Bestätigung der Entscheidung über einen Strafantrag ist der Revisionsrekurs jedenfalls unzulässig. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:RS0120039

Im RIS seit

30.07.2005

Zuletzt aktualisiert am

18.01.2017
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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