RS OGH 2005/10/12 13Os108/05i, 15Os26/06x, 13Os64/07x, 11Os130/08i, 13Os83/08t, 14Os188/08s, 15Os92/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 12.10.2005
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Norm

StGB §28 D
StGB §83 Abs1
StGB §201
StGB §202
StGB §207
StGB §212
StPO §34 Abs2 A
StPO §260 Abs1 Z1

Rechtssatz

Wiederholte Verwirklichung des selben Tatbestandes in kurzer zeitlicher Abfolge (hier des Verbrechens der Vergewaltigung nach § 201 Abs 1 StGB) kann als tatbestandliche Handlungseinheit gesehen werden. Der dogmatische Begriff der „verstärkten Tatbildmäßigkeit" ist überholt.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 108/05i
    Entscheidungstext OGH 12.10.2005 13 Os 108/05i
  • 15 Os 26/06x
    Entscheidungstext OGH 08.06.2006 15 Os 26/06x
    Vgl auch; Beisatz: Geschlechtliche Nötigungen über mehrere Jahre - keine tatbestandliche Handlungseinheit. (T1)
  • 13 Os 64/07x
    Entscheidungstext OGH 01.08.2007 13 Os 64/07x
    Auch; Beisatz: Die wiederholte Verwirklichung des gleichen Tatbestandes in kurzer zeitlicher Abfolge, also unter nur quantitativer Steigerung (einheitliches Unrecht) bei einheitlicher Motivationslage (einheitliche Schuld) ist als tatbestandliche Handlungseinheit aufzufassen (WK-StGB - 2 Vorbem zu §§ 28 bis 31 Rz 104). Durch ein solches Vorgehen verwirklicht der Täter den betreffenden Tatbestand - unbeschadet idealkonkurrierenden Zusammentreffens mit einer weiteren strafbaren Handlung - aber nur einmal. (T2) Beisatz: Hier: Unmittelbar nacheinander gesetzte geschlechtliche Handlungen - tatbestandliche Handlungseinheit. (T3)
  • 11 Os 130/08i
    Entscheidungstext OGH 21.10.2008 11 Os 130/08i
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 13 Os 83/08t
    Entscheidungstext OGH 27.08.2008 13 Os 83/08t
    Vgl; Beisatz: Beitragshandlungen sind hinsichtlich jeder Vereinigung und Organisation als tatbestandliche Handlungseinheit zusammenzufassen. (T4)
  • 14 Os 188/08s
    Entscheidungstext OGH 17.02.2009 14 Os 188/08s
  • 15 Os 92/09g
    Entscheidungstext OGH 19.08.2009 15 Os 92/09g
    Beis wie T2 nur: Die wiederholte Verwirklichung des gleichen Tatbestandes in kurzer zeitlicher Abfolge, also unter nur quantitativer Steigerung (einheitliches Unrecht) bei einheitlicher Motivationslage (einheitliche Schuld) ist als tatbestandliche Handlungseinheit aufzufassen (WK-StGB - 2 Vorbem zu §§ 28 bis 31 Rz 104). (T5)
  • 11 Os 51/11a
    Entscheidungstext OGH 30.06.2011 11 Os 51/11a
    Auch; Beis ähnlich wie T2; Beis ähnlich wie T5; Beisatz: Sind zu einer tatbestandlichen Handlungseinheit zusammengefasste gleichartige Handlungen teils vollendet und teils versucht, ist dies im Schuldspruch nicht zum Ausdruck zu bringen. (T6)
    Beisatz: Hier: Ein versuchter neben einem vollendeten schweren Raub nach §§ 142, 143 zweiter Fall, 15 StGB – kein Freispruch, sondern Kassation des Schuld- und Strafausspruchs zum (fälschlich gesondert verurteilten) versuchten schweren Raub. (T7)
  • 11 Os 132/11p
    Entscheidungstext OGH 17.11.2011 11 Os 132/11p
    Auch; Beisatz: Hier: Von einheitlichem Vorsatz getragene Nötigung zur Vornahme und Duldung des Beischlafs sowie diesem gleichzusetzender geschlechtlicher Handlungen. (T8)
  • 15 Os 117/11m
    Entscheidungstext OGH 14.12.2011 15 Os 117/11m
    Vgl auch; Beisatz: Mehrere im Rahmen einer tatbestandlichen Handlungseinheit begangene Angriffe stellen eine einzige Tat dar, weshalb mit der bloßen Bekämpfung einzelner Ausführungshandlungen – soweit dadurch die rechtliche Beurteilung nicht tangiert wird – keine für die Schuld- und Subsumtionsfrage entscheidende Tatsache angesprochen wird. (T9)
  • 11 Os 12/12t
    Entscheidungstext OGH 15.03.2012 11 Os 12/12t
    Auch
  • 12 Os 4/12y
    Entscheidungstext OGH 31.01.2012 12 Os 4/12y
    Vgl auch
  • 13 Os 106/12f
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 13 Os 106/12f
    Vgl auch; Vgl auch Beis wie T9
  • 11 Os 68/13d
    Entscheidungstext OGH 18.06.2013 11 Os 68/13d
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Verbrechen der Vergewaltigung nach § 201 Abs 2 StGB idF BGBl I 2001/130. (T10)
  • 12 Os 28/13d
    Entscheidungstext OGH 08.08.2013 12 Os 28/13d
    Vgl auch
  • 14 Os 184/13k
    Entscheidungstext OGH 28.01.2014 14 Os 184/13k
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Durch ein solches, gegen ein Opfer gerichtetes Vorgehen verwirklicht der Täter den betreffenden Tatbestand nur einmal. (T11)
    Beisatz: Hier: Verfehlte Annahme zweier Vergehen der Körperverletzung nach § 83 Abs 1 StGB. (T12)
  • 11 Os 97/14w
    Entscheidungstext OGH 25.11.2014 11 Os 97/14w
    Auch
  • 12 Os 11/15g
    Entscheidungstext OGH 07.05.2015 12 Os 11/15g
    Auch
  • 15 Os 86/15h
    Entscheidungstext OGH 22.07.2015 15 Os 86/15h
    Auch; Beis wie T12
  • 20 Os 7/15b
    Entscheidungstext OGH 25.08.2015 20 Os 7/15b
    Vgl; Beis wie T9
  • 12 Os 111/15p
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 12 Os 111/15p
    Auch
  • 12 Os 146/15k
    Entscheidungstext OGH 07.04.2016 12 Os 146/15k
    Auch; Beis wie T9
  • 11 Os 20/16z
    Entscheidungstext OGH 05.07.2016 11 Os 20/16z
    Auch
  • 12 Os 114/16f
    Entscheidungstext OGH 17.11.2016 12 Os 114/16f
    Auch; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Mehrere Beteiligungshandlungen an einer terroristischen Vereinigung. (T13)
  • 14 Os 113/16y
    Entscheidungstext OGH 24.01.2017 14 Os 113/16y
    Auch
  • 12 Os 158/16a
    Entscheidungstext OGH 02.03.2017 12 Os 158/16a
    Auch; Beis wie T9
  • 12 Os 123/16d
    Entscheidungstext OGH 06.04.2017 12 Os 123/16d
    Auch
  • 12 Os 62/18m
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 62/18m
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T11
  • 15 Os 99/18z
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 15 Os 99/18z
    Auch
  • 11 Os 106/18z
    Entscheidungstext OGH 13.11.2018 11 Os 106/18z
    Auch
  • 11 Os 9/20p
    Entscheidungstext OGH 23.04.2020 11 Os 9/20p
    Vgl; Beis wie T9
  • 12 Os 142/20d
    Entscheidungstext OGH 21.01.2021 12 Os 142/20d
    Vgl
  • 15 Os 28/21p
    Entscheidungstext OGH 02.07.2021 15 Os 28/21p
    Vgl
  • 11 Os 152/21v
    Entscheidungstext OGH 08.02.2022 11 Os 152/21v
    Vgl; Beisatz: Hier: Verfehlte Annahme von mehreren Verbrechen nach § 3g VG. (T14)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:RS0120233

Im RIS seit

11.11.2005

Zuletzt aktualisiert am

22.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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