RS OGH 2008/1/16 13Os151/07s, 14Os155/08p, 12Os93/08f, 14Os120/09t, 12Os128/09d, 11Os70/10v, 11Os134

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 16.01.2008
beobachten
merken

Norm

StGB §1
SMG §28 Abs2 A
SMG §28 Abs3 A
SMG §28 Abs4 A
SMG §27 Abs5 B
SMG §28a Abs1
SMG §28a Abs2
SMG §28a Abs3
SMG §28a Abs4

Rechtssatz

Im Fall der Privilegierung nach § 28a Abs 3 iVm § 27 Abs 5 SMG (§ 28 Abs 3 zweiter Satz SMG aF) reduziert § 28a Abs 3 SMG nur den Strafsatz (Anm: vgl zum offenbar gemeinten Begriff "Strafrahmen", RIS-Justiz RS0125243, RS0124167), wogegen sich § 28 Abs 3 zweiter Satz SMG aF auf die Subsumtion auswirkt, derart nämlich, dass die qualifizierende strafbare Handlung nach § 28 Abs 3 erster Fall SMG aF nicht anzunehmen ist. Angesichts der gesetzlichen Bezugnahme auf das historische Ereignis zufolge der Wortwahl „Straftat" im § 28a Abs 2 Z 1 SMG (siehe auch § 28a Abs 4 Z 1 SMG) anstelle einer Bezugnahme auf die gesetzliche Kategorie einer strafbaren Handlung (so noch § 28 Abs 4 Z 1 SMG aF) entspricht das Heranziehen einer Verurteilung wegen eines Verbrechens nach § 28 Abs 2 SMG aF bei der Subsumtion nach § 28a Abs 2 Z 1 SMG dann dem Gesetzlichkeitsgebot (§ 1 StGB, vgl auch Art 7 MRK), wenn diese in Betreff einer die Grenzmenge (§ 28b SMG; § 28 Abs 6 SMG aF) übersteigenden Suchtgiftmenge erfolgte.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 151/07s
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 13 Os 151/07s
  • 14 Os 155/08p
    Entscheidungstext OGH 16.12.2008 14 Os 155/08p
    Vgl; Beisatz: Die im Urteilszeitpunkt anzuwendende Rechtslage löst die Gewerbsmäßigkeitsqualifikation des § 28a Abs 2 Z 1 SMG nF nur in Verbindung mit dem Vorliegen einer dem § 28a Abs 1 SMG nF inhaltlich entsprechenden Vorstrafe aus. (T1)
  • 12 Os 93/08f
    Entscheidungstext OGH 22.08.2008 12 Os 93/08f
    Vgl; Beisatz: Die bei Vorliegen der in § 27 Abs 2 Z 2 zweiter Satz SMGaF genannten, gewerbsmäßige Tatbegehung privilegierenden Umstände relevante Strafdrohung des § 27 Abs 1 SMG aF einer (alternativ zu einer Geldstrafe zu verhängenden) Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten ist für den Angeklagten günstiger als die in § 27 Abs 5 SMG idgF für die in Rede stehende Fallkonstellation (übrigens ohne alternative Geldstrafdrohung) vorgesehene Androhung einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Hinzu kommt, dass § 27 Abs 5 SMG bei Vorliegen der genannten privilegierenden Umstände nur den Strafsatz einer strafbaren Handlung nach § 27 Abs 1 Z 1 (oder 2), Abs 3 (oder 4 Z 2) SMG reduziert, wogegen sich § 27 Abs 2 Z 2 zweiter Satz SMG aF auf die Subsumtion selbst derart auswirkt, dass die qualifizierte strafbare Handlung nach § 27 Abs 2 Z 2 erster Satz SMGaF nicht anzunehmen ist. (T2)
  • 14 Os 120/09t
    Entscheidungstext OGH 17.11.2009 14 Os 120/09t
    Vgl auch; Beisatz: Die Entscheidungsgründe, die bloß von dreimaliger „einschlägiger Verurteilung nach dem Suchmittelgesetz" des Angeklagten ausgehen (US 10), enthalten keine ausreichenden Konstatierungen. (T3)
  • 12 Os 128/09d
    Entscheidungstext OGH 26.11.2009 12 Os 128/09d
    Auch; Bem: Hier: Fehlende Konstatierungen zum Vorliegen privilegierender Umstände iSd § 27 Abs 5 SMG. (T4)
  • 11 Os 70/10v
    Entscheidungstext OGH 17.08.2010 11 Os 70/10v
    Vgl auch
  • 11 Os 134/10f
    Entscheidungstext OGH 16.11.2010 11 Os 134/10f
    Auch; nur: Angesichts der gesetzlichen Bezugnahme auf das historische Ereignis zufolge der Wortwahl „Straftat" im § 28a Abs 2 Z 1 SMG anstelle einer Bezugnahme auf die gesetzliche Kategorie einer strafbaren Handlung entspricht das Heranziehen einer Verurteilung wegen eines Verbrechens nach § 28 Abs 2 SMG aF bei der Subsumtion nach § 28a Abs 2 Z 1 SMG dann dem Gesetzlichkeitsgebot, wenn diese in Betreff einer die Grenzmenge übersteigenden Suchtgiftmenge erfolgte. (T5)
  • 12 Os 123/10w
    Entscheidungstext OGH 21.12.2010 12 Os 123/10w
    Vgl auch; nur T5
  • 13 Os 98/11b
    Entscheidungstext OGH 13.10.2011 13 Os 98/11b
    Auch; Beis ähnlich wie T3
  • 14 Os 170/13a
    Entscheidungstext OGH 17.12.2013 14 Os 170/13a
    Vgl; Ähnlich Beis wie T1
  • 15 Os 5/14w
    Entscheidungstext OGH 19.03.2014 15 Os 5/14w
    Auch; Beis ähnlich wie T3
  • 13 Os 63/15m
    Entscheidungstext OGH 19.08.2015 13 Os 63/15m
    Auch; Beisatz: § 28a Abs 3 SMG ist eine Strafrahmenvorschrift und lässt als solche die Subsumtion unberührt. (T6)
  • 11 Os 5/16v
    Entscheidungstext OGH 10.05.2016 11 Os 5/16v
    Auch; nur T5
  • 14 Os 78/16a
    Entscheidungstext OGH 24.01.2017 14 Os 78/16a
    Auch; nur T5
  • 14 Os 107/16s
    Entscheidungstext OGH 24.01.2017 14 Os 107/16s
    Auch; Bes wie T6
  • 13 Os 138/16t
    Entscheidungstext OGH 22.02.2017 13 Os 138/16t
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: § 28a Abs 3 (hier: zweiter Fall) SMG ist daher nicht in den Schuldspruch (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO) aufzunehmen, sondern zählt zu den von § 260 Abs 1 Z 4 StPO genannten Bestimmungen. (T7)
  • 14 Os 72/19y
    Entscheidungstext OGH 03.09.2019 14 Os 72/19y
    Auch; Beis wie T5

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123175

Im RIS seit

15.02.2008

Zuletzt aktualisiert am

03.10.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten