RS OGH 2008/2/27 3Ob19/08b, 5Ob92/09d, 6Ob125/10s, 1Ob187/10x, 1Ob29/11p, 3Ob20/12f, 5Ob70/12y, Bsw3

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.02.2008
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Norm

ABGB idF SWRÄG 2006 §274
ABGB idF 2. ErwSchG §275
AußStrG 2005 §62 Abs1

Rechtssatz

Nach dem klaren Gesetzeswortlaut des § 274 Abs 2 ABGB müssen Rechtsanwälte Sachwalterschaften grundsätzlich übernehmen. Ablehnungsgründe sind in erster Instanz konkret geltend zu machen. Behauptungen über eine nicht näher konkretisierte Arbeitsbelastung reichen nicht.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 19/08b
    Entscheidungstext OGH 27.02.2008 3 Ob 19/08b
    Bem: Fortschreibung der Rechtsprechung zu den Vorgängerbestimmungen. (T1)
  • 5 Ob 92/09d
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 5 Ob 92/09d
    Beisatz: Rechtsanwälte zählen schon kraft Gesetzes zu den „besonders geeigneten Personen". (T2)
    Beisatz: Der allein vorgebrachte Umstand, im vorliegenden Fall seien keine Aufgaben zu erledigen, die Rechtskenntnisse erfordern, ist kein ausreichender Grund, die Übernahme zu verweigern (so schon 3 Ob 19/08b). (T3)
  • 6 Ob 125/10s
    Entscheidungstext OGH 22.09.2010 6 Ob 125/10s
    Beisatz: Die Vermutung der Unzumutbarkeit bei mehr als fünf Sachwalterschaften (Kuratelen) ist widerlegbar. (T4)
  • 1 Ob 187/10x
    Entscheidungstext OGH 23.11.2010 1 Ob 187/10x
    nur: Nach dem klaren Gesetzeswortlaut des § 274 Abs 2 ABGB müssen Rechtsanwälte Sachwalterschaften grundsätzlich übernehmen. Behauptungen über eine nicht näher konkretisierte Arbeitsbelastung reichen nicht. (T5)
  • 1 Ob 29/11p
    Entscheidungstext OGH 31.03.2011 1 Ob 29/11p
  • 3 Ob 20/12f
    Entscheidungstext OGH 14.03.2012 3 Ob 20/12f
    Auch
  • 5 Ob 70/12y
    Entscheidungstext OGH 24.04.2012 5 Ob 70/12y
    Auch; Beisatz: Nur eine konkrete individuelle und extreme berufliche Belastung führt zur Unzumutbarkeit iSd § 274 Abs 2 ABGB. (T6)
  • Bsw 31950/06
    Entscheidungstext AUSL EGMR 18.10.2011 Bsw 31950/06
    Vgl auch; Beisatz: Die einem Rechtsanwalt aufgetragene Tätigkeit als Sachwalter stellt keine Zwangs- oder Pflichtarbeit iSv Art 4 MRK dar. (Bem: Graziani-Weiss gg. Österreich) (T7)
    Veröff: NL 2011,303
  • 1 Ob 32/13g
    Entscheidungstext OGH 07.03.2013 1 Ob 32/13g
    nur: Nach dem klaren Gesetzeswortlaut des § 274 Abs 2 ABGB müssen Rechtsanwälte Sachwalterschaften grundsätzlich übernehmen. Ablehnungsgründe sind in erster Instanz konkret geltend zu machen. (T8)
  • 4 Ob 60/13x
    Entscheidungstext OGH 23.05.2013 4 Ob 60/13x
    Beisatz: Ob die im Einzelfall vorgetragenen Argumente eines Rechtsanwalts, welche seiner Ansicht nach die Übernahme der konkreten Sachwalterschaft unzumutbar machen, im Einzelfall gerechtfertigt sind, wirft grundsätzlich keine erhebliche Rechtsfrage nach § 62 Abs 1 AußStrG auf. (T9)
  • 2 Ob 220/13m
    Entscheidungstext OGH 27.11.2013 2 Ob 220/13m
    Auch; Beis wie T9; Beisatz: Der Umstand, dass die konkrete Bestellung eines Sachwalters auf Basis einer landesgerichts- und nicht bezirksgerichtssprengelweiten Liste erfolgte, stößt auf keine (auch nicht verfassungsrechtliche) Bedenken, ist doch die Auswahl von geeigneten Sachwaltern jedenfalls Sache der unabhängigen Gerichte und können die im Verordnungsrang stehenden zitierten Bestimmungen der Geo. insoweit bloß als Ratschlag verstanden werden. (T10)
  • 3 Ob 196/14s
    Entscheidungstext OGH 19.11.2014 3 Ob 196/14s
    Auch; Beis wie T6
  • 6 Ob 219/14w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 6 Ob 219/14w
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T9
  • 7 Ob 194/15b
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 7 Ob 194/15b
    Beis wie T6; Beis wie T10
  • 3 Ob 55/16h
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 3 Ob 55/16h
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 1 Ob 27/16a
    Entscheidungstext OGH 21.06.2016 1 Ob 27/16a
    Beis wie T9
  • 3 Ob 124/16f
    Entscheidungstext OGH 13.07.2016 3 Ob 124/16f
    nur T5; Beis wie T6; Beis wie T9
  • 20 Os 16/16b
    Entscheidungstext OGH 25.04.2017 20 Os 16/16b
    Auch; Beisatz: Weder eine allgemeine (nicht auf einem mit dem Vertretungsbedürftigen vorbestehenden Konflikt beruhende) Abneigung noch die typischerweise fehlende (juristische) Einsichtsfähigkeit des Betroffenen bewirkt eine Unzumutbarkeit der Übernahme der Sachwalterschaft für einen Rechtsanwalt. (T11)
  • 8 Ob 37/17z
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 8 Ob 37/17z
    Vgl; Beis wie T9
  • 7 Ob 9/18a
    Entscheidungstext OGH 20.04.2018 7 Ob 9/18a
    Auch; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 6 Ob 143/19a
    Entscheidungstext OGH 24.09.2019 6 Ob 143/19a
    Beis wie T6; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Zu § 275 ABGB idF 2. ErwSchG. (T12)
  • 1 Ob 41/22v
    Entscheidungstext OGH 20.04.2022 1 Ob 41/22v
    Vgl; Beisatz: Angehörige der genannten Rechtsberufe müssen auch nach § 275 ABGB idF des 2. ErwSchG gerichtliche Erwachsenenvertretungen grundsätzlich übernehmen, sofern nicht ein in dieser Bestimmung genannter Ablehnungsgrund vorliegt, wobei die Möglichkeit der Ablehnung nur für jene Notare (Notariatskandidaten) oder Rechtsanwäte (Rechtsanwaltsanwärter) gilt, die nicht aufrecht in die von den Kammern zu führenden Listen als zur Übernahme von Vorsorgevollmachten und gerichtlichen Erwachsenenvertretungen besonders geeignete Notare oder Rechtsanwälte eingetragen sind. (T13)
  • 4 Ob 50/22i
    Entscheidungstext OGH 22.04.2022 4 Ob 50/22i
    Beis wie T9

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123440

Im RIS seit

28.03.2008

Zuletzt aktualisiert am

22.07.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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