RS OGH 2008/8/26 14Os94/08t, 14Os57/09b, 11Os215/09s, 14Os121/10s, 11Os74/11h, 12Os52/11f, 11Os116/1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 26.08.2008
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Norm

SMG §28 B
SMG §28a B

Rechtssatz

Mehrere, für sich allein die Grenzmenge nicht erreichende Suchtgiftquanten waren nach alter Rechtslage nur insoweit zu jeweils großen Mengen zusammenzurechnen, als der Wille (§ 5 Abs 1 StGB) des Täters von vornherein die kontinuierliche Begehung und den daran geknüpften Additionseffekt mitumfasste. Auf diese Weise konnte das Verbrechen nach § 28 Abs 2 vierter Fall SMG aF wie auch jenes nach dem ersten Fall dieser Bestimmung auch als tatbestandliche Handlungseinheit im Sinn einer fortlaufenden Tatbestandsverwirklichung begangen werden (15 Os 66/90; RIS-Justiz RS0112225). Wurde ein solcher Täterwille nicht als erwiesen angenommen, konnten derartige Einzelakte nur jeweils das Vergehen nach § 27 Abs 1 dritter, sechster oder siebter Fall SMG aF begründen. Nichts anderes gilt für das Verbrechen des Suchtgifthandels nach § 28a SMG idgF in Bezug auf das Erreichen einer die Grenzmenge des § 28b SMG idgF übersteigenden Menge.

Entscheidungstexte

  • 14 Os 94/08t
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 14 Os 94/08t
  • 14 Os 57/09b
    Entscheidungstext OGH 21.07.2009 14 Os 57/09b
  • 11 Os 215/09s
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 11 Os 215/09s
  • 14 Os 121/10s
    Entscheidungstext OGH 16.11.2010 14 Os 121/10s
  • 11 Os 74/11h
    Entscheidungstext OGH 30.06.2011 11 Os 74/11h
    Vgl auch
  • 12 Os 52/11f
    Entscheidungstext OGH 09.08.2011 12 Os 52/11f
    Auch
  • 11 Os 116/11k
    Entscheidungstext OGH 17.11.2011 11 Os 116/11k
    Beisatz: Verantwortet ein Täter infolge eines von vornherein bestehenden Willens auf kontinuierliche Begehung einer als Suchtgifthandel inkriminierten Tatmodalität und eines daran geknüpften Additionsvorsatzes die selbständige Qualifikation des § 28a Abs 1 SMG, liegt bei einem kontinuierlichen Überlassen ab Überschreiten der Grenzmenge zufolge Spezialität keine die Qualifikation des § 27 Abs 4 Z 1 SMG auslösende Handlung nach § 27 Abs 1 oder 2 SMG vor, siehe RS0127300. (T1)
  • 13 Os 139/11g
    Entscheidungstext OGH 15.12.2011 13 Os 139/11g
    Auch
  • 12 Os 166/11w
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 12 Os 166/11w
  • 12 Os 160/11p
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 12 Os 160/11p
  • 13 Os 2/12m
    Entscheidungstext OGH 08.03.2012 13 Os 2/12m
    Vgl auch
  • 12 Os 89/12y
    Entscheidungstext OGH 28.08.2012 12 Os 89/12y
    Auch
  • 12 Os 148/12z
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 12 Os 148/12z
    Auch; Beisatz: Mehrere, für sich allein die Grenzmenge nicht übersteigende Suchtgiftquanten sind nur insoweit (zu einer die Grenzmenge übersteigenden Menge) zusammenzurechnen, als der Wille (§ 5 Abs 1 StGB) des Täters von vornherein die kontinuierliche Begehung und den daran geknüpften Additionseffekt umfasste. Gleichermaßen gilt dies für die Tathandlung der Überlassung. Auf diese Weise kann das Verbrechen nach § 28a Abs 1 erster bzw fünfter Fall SMG auch als tatbestandliche Handlungseinheit im Sinn einer fortlaufenden Tatbestandsverwirklichung begangen werden. Wird ein solcher Täterwille aber nicht als erwiesen angenommen, können derartige Einzelakte jeweils nur das Vergehen nach § 27 Abs 1 dritter bzw achter Fall SMG begründen. (T2)
  • 14 Os 170/13a
    Entscheidungstext OGH 17.12.2013 14 Os 170/13a
    Vgl
  • 15 Os 174/13x
    Entscheidungstext OGH 19.02.2014 15 Os 174/13x
  • 12 Os 33/15t
    Entscheidungstext OGH 07.05.2015 12 Os 33/15t
    Vgl
  • 11 Os 117/15p
    Entscheidungstext OGH 01.12.2015 11 Os 117/15p
    Auch
  • 14 Os 94/16d
    Entscheidungstext OGH 29.11.2016 14 Os 94/16d
    Auch
  • 15 Os 124/16y
    Entscheidungstext OGH 14.12.2016 15 Os 124/16y
    Auch
  • 13 Os 138/16t
    Entscheidungstext OGH 22.02.2017 13 Os 138/16t
    Auch
  • 13 Os 78/17w
    Entscheidungstext OGH 06.09.2017 13 Os 78/17w
    Auch
  • 14 Os 124/17t
    Entscheidungstext OGH 13.02.2018 14 Os 124/17t
    Teilweise gegenteilig; Beisatz: Siehe nunmehr RIS?Justiz RS0131856. (T3)
  • 15 Os 7/18w
    Entscheidungstext OGH 14.03.2018 15 Os 7/18w
    Auch
  • 12 Os 78/18i
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 78/18i
    Auch
  • 12 Os 125/18a
    Entscheidungstext OGH 06.11.2018 12 Os 125/18a
    Auch
  • 14 Os 59/20p
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 14 Os 59/20p
    Vgl
  • 14 Os 18/22m
    Entscheidungstext OGH 31.03.2022 14 Os 18/22m
    Vgl; Beis wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0124018

Im RIS seit

25.09.2008

Zuletzt aktualisiert am

04.07.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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