Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Scheiderbauer als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Kralik, Dr. Melber, Dr. Huber und Dr. Egermann als weitere Richter in der Ablehnungssache betreffend die Richter Mag. Gerhard J*** und Mag. Harald K*** in der beim Bezirksgericht für ZRS Graz zu 17 SW 50/85, anhängigen Sachwalterschaftssache infolge Rekurses des betroffenen Dkfm. Franz N*** gegen den Beschluß des Landesgerichtes für ZRS Graz als Rekursgerichtes vom 10. September 1986, GZ 1 R 273,274/86-11, womit die Rekurse des Betroffenen gegen die Beschlüsse des Vorstehers des Bezirksgerichtes für ZRS Graz vom 17.Juli 1986, Jv 1087/86-7 und Jv 1095/86-4, zurückgewiesen wurden, folgenden
Beschluß
gefaßt:
Spruch
Der Rekurs wird zurückgewiesen.
Text
Begründung:
Der Rekurswerber (Betroffener in der Sachwalterschaftssache 17 SW 50/85 des Bezirksgerichtes für ZRS Graz) lehnte zwei Richter, die in der Sachwalterschaftssache tätig geworden waren, ab. Der Vorsteher des Bezirksgerichtes für ZRS Graz wies die Ablehnungsanträge zurück.
Das Rekursgericht wies den Rekurs des Betroffenen als verspätet zurück.
Der Betroffene, dem der Beschluß des Rekursgerichtes am 15. September 1986 zugestellt worden war, gab ab 29.September 1986 ein Rechtsmittel zur Post, welches an das Oberlandesgericht Graz adressiert war und dort am 30.September 1986 einlangte. Das Oberlandesgericht Graz leitete die Eingabe am 2.Dezember 1986 an das Erstgericht weiter.
Rechtliche Beurteilung
Der Revisionsrekurs wurde verspätet eingebracht, weil er nicht an das Erstgericht, sondern an das Oberlandesgericht Graz gerichtet war. Es ist nämlich nicht das Datum der Postaufgabe maßgebend, sondern das des Einlangens beim zuständigen Gericht (EFSlg 44.528, 47.084 u.v.a.). Beim Erstgericht langte das Rechtsmittel aber erst nach Ablauf der vierzehntägigen Rekursfrist ein. Die Vorschrift des § 11 Abs 2 AußStrG, nach welcher unter Umständen auf verspätete Rekurse Bedacht genommen werden kann, ist im Ablehnungsverfahren nicht anwendbar (SZ 33/71; SZ 54/96; EFSlg 47.115; 2 Ob 656/86). Der Rekurs mußte daher zurückgewiesen werden.
Anmerkung
E10122European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:1987:0020OB00522.87.0224.000Dokumentnummer
JJT_19870224_OGH0002_0020OB00522_8700000_000