TE OGH 1988/12/15 12Os160/88

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Veröffentlicht am 15.12.1988
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 15.Dezember 1988 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Keller als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Steininger, Dr. Hörburger, Dr. Massauer und Dr. Rzeszut als weitere Richter, in Gegenwart des Richteramtsanwärters Dr. Zeh als Schriftführer, im Verfahren des Antragstellers Dr. Werner O*** wegen Zuerkennung einer Haftentschädigung, AZ 34 Vr 3493/81 des Landesgerichtes Innsbruck, über die Beschwerde des Dr. Werner O*** gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Innsbruck vom 17.Mai 1983, GZ 4 Bs 68/83, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Die Beschwerde wird zurückgewiesen.

Text

Gründe:

Das Oberlandesgericht Innsbruck hat mit Beschluß vom 17. Mai 1983, AZ 4 Bs 68/83 (= ON 58 im Akt 34 Vr 3493/81 des Landesgerichtes Innsbruck) der (gemäß § 6 Abs. 5 StEG ergriffenen) Beschwerde des Dr. Werner O*** gegen den Beschluß der Ratskammer des Landesgerichtes Innsbruck vom 18.August 1982 (ON 53) teilweise Folge gegeben und den angefochtenen Beschluß dahin abgeändert, daß dem Genannten ein Ersatzanspruch gemäß § 2 Abs. 1 lit. c, Abs. 3 StEG für die vermögensrechtlichen Nachteile, die aus seiner Anhaltung vom 20.Mai 1981, 10,45 Uhr, bis 24.September 1981 im Verfahren AZ 35 Vr 450/80 des Landesgerichtes Innsbruck entstanden sind, gebührt; hingegen wurde für die Anhaltung in der Zeit vom 6. November 1980, 8,30 Uhr, bis 20.Mai 1981, 10,45 Uhr im Verfahren AZ 35 Vr 450/80 des Landesgerichtes Innsbruck sowie für die Zeit vom 24. September 1981 bis 24.Juni 1982, 11,45 Uhr, im fortgesetzten Verfahren AZ 34 Vr 3493/81 des genannten Gerichtes ein Ersatzanspruch gemäß § 2 Abs. 1 lit. b und Abs. 3 StEG nicht zuerkannt.

Dieser Beschluß wurde Dr. Werner O*** (spätestens) am 30. April 1985 zugestellt (s. Rückschein S 143/Bd. II des Aktes 34 Vr 3493/81).

Am 12.April 1988 überreichte Dr. Werner O*** beim Landesgericht Innsbruck einen Schriftsatz (ON 74/Bd. II dA), in welchem er (ua) Beschwerde gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Innsbruck vom 17. Mai 1983, AZ 4 Bs 68/83, erhebt (S 149/Bd. II dA). Im Hinblick darauf hat das Oberlandesgericht Innsbruck die Akten dem Obersten Gerichtshof zur Entscheidung über diese Beschwerde vorgelegt.

Rechtliche Beurteilung

Die Beschwerde ist unzulässig.

Abgesehen davon, daß sie verspätet ist, weil sie nicht binnen 14 Tagen ab Zustellung des bekämpften Beschlusses eingebracht wurde, ist gegen Entscheidungen des Gerichtshofes zweiter Instanz als Beschwerdegericht - und um eine solche Entscheidung handelt es sich bei dem Beschluß vom 17.Mai 1983 - ein weiteres Rechtsmittel im Gesetz (StEG) nicht vorgesehen; der Rechtszug endet diesfalls vielmehr beim Oberlandesgericht (§ 6 Abs. 5 StEG).

Mithin war die Beschwerde zurückzuweisen.

Bemerkt wird, daß sich das Vorbringen im Schriftsatz ON 74/Bd. II dA der Sache nach (auch) als neuerlicher Antrag auf Zuerkennung einer Haftentschädigung gemäß § 2 Abs. 1 lit. b und Abs. 3 StEG darstellt, worüber dem Gesetz entsprechend zu befinden sein wird (vgl. SSt. 16/18; ÖJZ-LSK 1982/195; s. auch Mayerhofer-Rieder Nebengesetze ENr. 20 f zu § 6 StEG).

Anmerkung

E16118

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:0120OS00160.88.1215.000

Dokumentnummer

JJT_19881215_OGH0002_0120OS00160_8800000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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