TE OGH 1989/5/31 8Ob1001/89

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Griehsler als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Kropfitsch, Dr. Huber, Dr. Schwarz und Dr. Graf als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei BANK FÜR O*** UND S***, vertreten durch Dr. Walter Rinner, Rechtsanwalt in Linz, wider die beklagte Partei Karl G***, ÖBB-Beamter, vertreten durch Dr. Stefan Gloß und Dr. Hans Pucher, Rechtsanwälte in St.Pölten, wegen S 196.738,76

s. A., infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgerichtes vom 6. Februar 1989, GZ 4 R 278/88-15, den

Beschluß

gefaßt:

Die außerordentliche Revision der klagenden Partei wird gemäß § 508 a Abs. 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs. 4 Z 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs. 3 ZPO), weil der Beklagte nach dem übereinstimmenden Parteivorbringen den vorliegenden Wechsel in der erkennbaren Absicht, die bezogene Gesellschaft mbH zu vertreten, also keine eigene Verpflichtung zu begründen, bloß mit seinem bürgerlichen Namen unterfertigte, und diese Vertretungshandlung zumindest nachträglich - wie die beiden Vorinstanzen übereinstimmend und für den Obersten Gerichtshof bindend feststellten - von der Geschäftsführerin der bezogenen Gesellschaft mbH genehmigt wurde, so daß er weder aus dem vorliegenden Wechsel noch aus einem sonstigen schuldbegründenden Tatbestand - der Prozeßverlust im Verfahren gegen die zur AZ 2 Cg 387/83 des Landesgerichtes St.Pölten geklagte bezogene Gesellschaft mbH ist allein durch das unzulässig in Anspruch genommene Wechselmandatsverfahren verursacht worden, woraus dem Beklagten kein Vorwurf treffen kann - haftet.