Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Kralik als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Melber, Dr.Kropfitsch, Dr.Zehetner und Dr.Schinko als Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Robert James W*****, vertreten durch Dr.Erwin Köll, Rechtsanwalt in Innsbruck, wider die beklagten Parteien
1.) Wintersportverein J*****, Obmann Hansjörg R*****, 2.) Franz M*****, 3.) Robert T*****, alle vertreten durch Dr.Jörg Hobmeier, Rechtsanwalt in Innsbruck, 4.) Ferry S*****, vertreten durch Dr.Franz Pegger, Rechtsanwalt in Innsbruck, wegen S 1,494.782 sA und Feststellung (S 400.000), infolge Rekurses der klagenden Partei gegen den Beschluß des Präsidenten des Oberlandesgerichtes ***** vom 24.Mai 1991, GZ Jv 1631-1/91-1, womit die Ablehnung von Richtern des Oberlandesgerichtes ***** für nicht gerechtfertigt erkannt wurde, folgenden
Beschluß
gefaßt:
Spruch
Dem Rekurs wird Folge gegeben.
Der angefochtene Beschluß wird aufgehoben; dem Gericht zweiter Instanz wird die Entscheidung in Senatsbesetzung aufgetragen. Die Kosten des Verfahrens sind weitere Verfahrenskosten.
Text
Begründung:
Im Rechtsmittelverfahren über das dem Klagebegehren mit S 1,349.538.68 sA und dem Feststellungsbegehren stattgebenden Urteil des Erstgerichtes vom 28.9.1990, 40 Cg 132/87-62, lehnte der Kläger die Mitglieder des Senates 2 des Oberlandesgerichtes ***** wegen Befangenheit ab.
Mit dem angefochtenen Beschluß vom 24.5.1991, Jv 1631-1/91, erkannte der Präsident des Oberlandesgerichtes ***** dahin, daß die Ablehnung der namentlich angeführten Richter des Senates 2 des Oberlandesgerichtes ***** nicht gerechtfertigt sei.
Rechtliche Beurteilung
Zutreffend macht der Kläger in dem dagegen zulässigerweise (siehe Fasching, Kommentar I, 211) erhobenen Rekurs geltend, daß über den Ablehnungsantrag in Senatsbesetzung zu entscheiden gewesen wäre (Fasching, Zivilprozeßrecht, Rz 165; RZ 1962, 278). Unter Punkt XII der Geschäftsverteilung des Oberlandesgerichtes ***** für das Jahr 1991 ist dafür ohnedies vorgesorgt. Es war daher wie im Spruch zu erkennen (vgl Fasching aaO Rz 173 lit bb).
Anmerkung
E27375European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:1991:0020OB00541.91.0918.000Dokumentnummer
JJT_19910918_OGH0002_0020OB00541_9100000_000