Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Jensik als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Zehetner, Dr.Schwarz, Dr.Floßmann und Dr.Ilse Huber in der außerstreitigen Rechtssache der Antragsteller 1) Peter W*****, ***** S*****, W***** 47, und 2) Margarethe W*****, ***** S*****, W***** 47, beide vertreten durch Dr.Johann Mayerhofer, Dr.Herbert Handl und Dr.Helmut Weinzettl, Rechtsanwälte in Wiener Neustadt, wider die Antragsgegnerin Fa M***** OHG, ***** W*****, H*****straße 26, vertreten durch Dr.Norbert Kosch, Dr.Jörg Beirer, Dr.Roman Kosch, Dr.Dieter Jedlicka, Dr.Gerhard Schilcher und Dr.Martin Hembach, Rechtsanwälte in Wiener Neustadt, unter Beteiligung aller übrigen Mit- und Wohnungseigentümer der Liegenschaft EZ ***** des Grundbuches ***** K*****, wegen Feststellung der Rechtswirksamkeit einer Verwalterkündigung (§ 18 Abs 1 Z 1 WEG iVm § 26 Abs 1 Z 4 lit b WEG) infolge Revisionsrekurses der Antragsgegnerin gegen den Sachbeschluß des Landesgerichtes Wiener Neustadt vom 7.Oktober 1992, GZ R 373/92-13, womit der Sachbeschluß des Bezirksgerichtes Gloggnitz vom 28.Juli 1992, GZ Msch 7/92-8, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den
Beschluß
gefaßt:
Spruch
Die Akten werden dem Erstgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, die Entscheidung des Rekursgerichtes (ON 13) sowie den Revisionsrekurs der Antragsgegnerin (ON 14) gemäß § 26 Abs 2 Z 6 WEG auch den übrigen Mit- und Wohnungseigentümern der Liegenschaft EZ ***** des Grundbuches ***** K***** zuzustellen.
Den Adressaten ist dabei die Belehrung zu erteilen, daß es ihnen freisteht, binnen 4 Wochen ab Vollzug der Zustellung entweder die Entscheidung des Rekursgerichtes mittels Revisionsrekurses anzufechten oder zum Revisionsrekurs der Antragsgegnerin in einer Revisionsrekursbeantwortung Stellung zu nehmen.
Nach dem Einlangen von Rechtsmittelschriften bzw. nach Ablauf der hiefür vorgesehenen Fristen sind die Akten - mit einer allfälligen Ergänzung des Vorlageberichtes - wieder dem Obersten Gerichtshof vorzulegen.
Text
Begründung:
Rechtliche Beurteilung
Ob die Mehrheit der Miteigentümer den Verwalter wirksam abberufen hat, ist eine Frage, die die Gemeinschaft der Teilhaber insgesamt betrifft (5 Ob 1004/85). Auch die Bestimmung des § 26 Abs 2 Z 4 WEG, nach der in Streitigkeiten über die Rechtswirksamkeit einer Kündigung oder Abberufung des Wohnungseigentumsverwalters auch dem Verwalter Parteistellung zukommt, läßt keinen Zweifel daran offen, daß am gegenständlichen Verfahren sämtliche Mit- und Wohnungseigentümer zu beteiligen sind. Die Verletzung dieser Verfahrensvorschrift wäre mit Nichtigkeit bedroht (vgl MietSlg 29.537; MietSlg 35.661; WoBl 1992, 191/126).
Anmerkung
E34212European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:1993:0050OB00005.93.0119.000Dokumentnummer
JJT_19930119_OGH0002_0050OB00005_9300000_000