TE OGH 1998/5/12 5Ob460/97a

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Veröffentlicht am 12.05.1998
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Schwarz, Dr. Floßmann, Dr. Baumann und Dr. Hradil als weitere Richter in der Rechtssache des Antragstellers Franz S*****, Kaufmann, *****, vertreten durch Dr. Wenzel Drögsler, Rechtsanwalt in Wien, wider die Antragsgegner 1. Luise H*****, 2. Z***** Versicherungen Aktiengesellschaft, 3. Helene K*****, 4. Peter D*****, 5. Edith S*****, 6. Maria K*****, 7. Günther M*****, 8. Franz P*****, 9. Peter K*****, 10. Josef P*****, 11. Norbert B*****, 12. Josef K*****, 13. Christina M*****, 14. Eugen K*****, 15. Eugen K*****, 16. Maria M*****, 17. Maria B*****, 18. Gerhard G*****, 19. Erich K*****, 20. Beate K*****, 21. Ernst G*****, 22. Otto W*****,

23. Josef F*****, 24. Helga W*****, 25. Erwin W*****, 26. Helmut B*****, 27. Eva W*****, 28. Aloisia K*****, 29. Margarete N*****, 30. Horst B*****, 31. Dr. Ingeborg B*****, 32. Sonja A*****, 33. Helmgard H*****, 34. Dr. Paula K*****, 35. Gertrude T*****, 36. Ingrid B*****,

37. Herbert S*****, 38. Karl V*****, 39. Kurt S*****, 40. Susanne J*****, 41. Christa H*****, 42. Otto Franz P*****, 43. Hermine K*****, 44. Josefa J*****, 45. Erich R*****, 46. Erika S*****, 47. Ing. Helmut T*****, 48. Rudolf L*****, 49. Erwin R*****, 50. Elisabeth A*****, 51. Maria A*****, 52. Helmut B*****, 53. Christine R*****, 54. Rainer P*****, 55. Ursula J*****, 56. Margarete Z*****,

57. Ing. Friedrich J*****, 58. Hans C*****, 59.

Ö*****versicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit, 60. Dr. Christian Otto J*****, 61. Franz E*****, 62. Gertrude E*****, 63. Engelbert S*****, 64. Edith S*****, 65. Maria P*****, 66. Maria S*****, 67. Leopold T*****, 68. Irmtraud D*****, 69. Dr. Heribert N*****, 70. Emilie N*****, 71. Stefan K*****, 72. Gerhard E*****, 73. Mag. Herlinde E*****, 74. Rudolf L*****, 75. Monika L*****, 76. Helga S*****, 77. Elisabeth R*****, 78. Waltraud H*****, sämtliche per Adresse *****, wegen § 26 Abs 1 Z 8 WEG, infolge außerordentlichen Revisionsrekurses des Antragstellers gegen den Beschluß des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 5. August 1997, GZ 40 R 149/97h-14, denÖ*****versicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit, 60. Dr. Christian Otto J*****, 61. Franz E*****, 62. Gertrude E*****, 63. Engelbert S*****, 64. Edith S*****, 65. Maria P*****, 66. Maria S*****, 67. Leopold T*****, 68. Irmtraud D*****, 69. Dr. Heribert N*****, 70. Emilie N*****, 71. Stefan K*****, 72. Gerhard E*****, 73. Mag. Herlinde E*****, 74. Rudolf L*****, 75. Monika L*****, 76. Helga S*****, 77. Elisabeth R*****, 78. Waltraud H*****, sämtliche per Adresse *****, wegen Paragraph 26, Absatz eins, Ziffer 8, WEG, infolge außerordentlichen Revisionsrekurses des Antragstellers gegen den Beschluß des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 5. August 1997, GZ 40 R 149/97h-14, den

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Der außerordentliche Revisionsrekurs des Antragstellers wird gemäß § 26 Abs 2 WEG iVm § 37 Abs 3 Z 16 - Z 18 MRG iVm § 526 Abs 2 Satz 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO).Der außerordentliche Revisionsrekurs des Antragstellers wird gemäß Paragraph 26, Absatz 2, WEG in Verbindung mit Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, - Ziffer 18, MRG in Verbindung mit Paragraph 526, Absatz 2, Satz 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 528, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen (Paragraph 528 a, in Verbindung mit Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Text

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Die Festsetzung eines abweichenden Verteilungsschlüssels hinsichtlich der Liftkosten nach billigem Ermessen des Außenstreitrichters bedarf eines alle Anteilseigner erfassenden Verteilungsschlüssels, der Feststellungen über die Lage aller Objekte im Haus und deren Anteil an der objektiv möglichen Nutzung der Liftanlage erfordert (MietSlg 35.644 zu § 19 Abs 2 Z 2 WEG idF vor dem 3.WÄG). An diesem Grundsatz hat sich auch durch die Neufassung des § 19 WEG (insbesondere Abs 3 Z 1 leg cit) durch das 3.WÄG nichts geändert. In dem dem Sachbeschluß vorangehenden Verfahren nach § 26 Abs 2 WEG haben daher aufgrund des dort herrschenden Untersuchungsgrundsatzes Erörterungen über die den einzelnen Mit- und Wohnungseigentümern zukommenden objektiven Möglichkeiten der Liftbenützung stattzufinden (5 Ob 73/97i). Daraus folgt aber auch, wie das Rekursgericht zutreffend erkannt hat, daß im Falle einer alle Wohnungseigentümer betreffenden Neufestsetzung des Verteilungsschlüssels im Sinne des § 19 Abs 3 Z 1 WEG alle Wohnungseigentümer und deren Rechtsnachfolger an die Neufestsetzung gebunden sind. Eine wesentliche Veränderung der Verhältnisse der im Verfahren 10 Msch 145/94a des BG Fünfhaus erfolgten Neufestsetzung wurde vom Antragsteller als Rechtsnachfolger eines damals verfahrensbeteiligten Miteigentümers nicht dargetan. Im Hinblick darauf, daß das im Wohnungseigentum des Antragstellers stehende Objekt schon seinerzeit als Geschäftsraum ("Stiege I Geschäftsraum 1") gewidmet war, stellt das Vorbringen des Antragstellers, in diesem Objekt ein "Baubüro" zu betreiben (S 2 in ON 3), jedenfalls kein ausreichend schlüssiges Vorbringen in der Richtung dar, daß in der Zwischenzeit eine erhebliche Veränderung der Nutzungsmöglichkeiten des Liftes eingetreten sei. Allfällige Versäumnisse des Rechtsvorgängers des Antragstellers im seinerzeitigen Neufestsetzungsverfahren sind jedenfalls nicht geeignet, die von den Vorinstanzen zu Recht angenommene Rechtskraftwirkung der Vorentscheidung zu durchbrechen. Die klare Rechtslage läßt somit eine erhebliche Frage im Sinne des § 526 Abs 1 ZPO nicht erkennen.Die Festsetzung eines abweichenden Verteilungsschlüssels hinsichtlich der Liftkosten nach billigem Ermessen des Außenstreitrichters bedarf eines alle Anteilseigner erfassenden Verteilungsschlüssels, der Feststellungen über die Lage aller Objekte im Haus und deren Anteil an der objektiv möglichen Nutzung der Liftanlage erfordert (MietSlg 35.644 zu Paragraph 19, Absatz 2, Ziffer 2, WEG in der Fassung vor dem 3.WÄG). An diesem Grundsatz hat sich auch durch die Neufassung des Paragraph 19, WEG (insbesondere Absatz 3, Ziffer eins, leg cit) durch das 3.WÄG nichts geändert. In dem dem Sachbeschluß vorangehenden Verfahren nach Paragraph 26, Absatz 2, WEG haben daher aufgrund des dort herrschenden Untersuchungsgrundsatzes Erörterungen über die den einzelnen Mit- und Wohnungseigentümern zukommenden objektiven Möglichkeiten der Liftbenützung stattzufinden (5 Ob 73/97i). Daraus folgt aber auch, wie das Rekursgericht zutreffend erkannt hat, daß im Falle einer alle Wohnungseigentümer betreffenden Neufestsetzung des Verteilungsschlüssels im Sinne des Paragraph 19, Absatz 3, Ziffer eins, WEG alle Wohnungseigentümer und deren Rechtsnachfolger an die Neufestsetzung gebunden sind. Eine wesentliche Veränderung der Verhältnisse der im Verfahren 10 Msch 145/94a des BG Fünfhaus erfolgten Neufestsetzung wurde vom Antragsteller als Rechtsnachfolger eines damals verfahrensbeteiligten Miteigentümers nicht dargetan. Im Hinblick darauf, daß das im Wohnungseigentum des Antragstellers stehende Objekt schon seinerzeit als Geschäftsraum ("Stiege römisch eins Geschäftsraum 1") gewidmet war, stellt das Vorbringen des Antragstellers, in diesem Objekt ein "Baubüro" zu betreiben (S 2 in ON 3), jedenfalls kein ausreichend schlüssiges Vorbringen in der Richtung dar, daß in der Zwischenzeit eine erhebliche Veränderung der Nutzungsmöglichkeiten des Liftes eingetreten sei. Allfällige Versäumnisse des Rechtsvorgängers des Antragstellers im seinerzeitigen Neufestsetzungsverfahren sind jedenfalls nicht geeignet, die von den Vorinstanzen zu Recht angenommene Rechtskraftwirkung der Vorentscheidung zu durchbrechen. Die klare Rechtslage läßt somit eine erhebliche Frage im Sinne des Paragraph 526, Absatz eins, ZPO nicht erkennen.

Der Hinweis auf § 19 Abs 3 Z 2 WEG ist schon deshalb verfehlt, weil ein Antrag auf Festsetzung einer von der Liegenschaft abweichenden Abrechnungseinheit bisher nicht Gegenstand des Verfahrens war.Der Hinweis auf Paragraph 19, Absatz 3, Ziffer 2, WEG ist schon deshalb verfehlt, weil ein Antrag auf Festsetzung einer von der Liegenschaft abweichenden Abrechnungseinheit bisher nicht Gegenstand des Verfahrens war.

Anmerkung

E50234 05A04607

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:0050OB00460.97A.0512.000

Dokumentnummer

JJT_19980512_OGH0002_0050OB00460_97A0000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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