TE OGH 2000/3/14 5Ob56/00x

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Veröffentlicht am 14.03.2000
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann, Dr. Baumann und Dr. Hradil und die Hofrätin des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1. Robert A*****,

2. Elfriede M*****, 3. Edith L*****, 4. Dkfm. Gertraud H*****, 5. Helene M*****, 6. Huba H*****, 7. Dkfm. Josef C*****, 8. Helmut F*****, 9. Institut *****, 10. Hermann N*****, 11. Gertraud S*****,

12. Mag. Josef B*****, 13. Dr. Helga K*****, 14. Marzane D*****, 15. Brigitte B*****, 16. Anton M*****, 17. Maria I*****, 18. Ingrid S*****, 19. Ilse S*****, 20. Mag. Guido G*****, 21. Mag. Barbara C*****, 22. Henriette K*****, 23. Dr. H***** M***** Gesellschaft mbH, *****, 24. Margot W*****, 25. Ingrid E*****, 26. Elisabeth W*****,

  1. 27.Ziffer 27
    Mag. Winfried S*****, 28. Josefine R*****, 29. Liselotte T*****,
  2. 30.Ziffer 30
    DI Dr. Gunther P*****, 31. Dr. Heinz M*****, 32. Verlassenschaft nach Christian P*****, 33. Gerald B*****, 34. Winfried S*****, 35. Annemarie L*****, 36. DI Wolfdieter S*****, 37. Ilse T*****, 38. Erna D*****, 39. Wolfgang S*****, 40. Josefine M*****, 41. Dr. Andrea Simma, Rechtsanwalt in Wien als Masseverwalter im Konkurs über das Vermögen des Gert S***** (Verfahren unterbrochen), 42. Friedrich Z*****, 43. Dr. Martha B*****, 44. Dr. Ingrid P*****, 45. Nadja P*****, 46. Ing. Erwin B*****, 47. Richard S*****, 48. Dr. Friedrich M*****, 49. Karl S*****, 50. Edith C*****, 51. Josef G*****, 52. Elisabeth H*****, 53. Dr. Klaus S*****, 54. Josef V*****, 55. Gottfried V*****, 56. Brigitte B*****, 57. Silvia S*****, 58. Marieliese T*****, 59. Rudolf T*****, 60. Elfriede M*****, 61. Albin R*****, 62. Ingeborg R*****, 63. Helmut U*****, 64. Elisabeth U*****,
                  65.              Karin S*****, 66. Eduard L*****, 67. Anna L*****, 68. DI Rudolf P*****, 69. Mag. Brigitte P*****, alle vertreten durch Dr. Johannes Patzak, Rechtsanwalt in Wien, wider die beklagte Partei Lydia W*****, vertreten durch Dr. Wolfgang Zatlasch, Rechtsanwalt in Wien, wegen S 1,118.731,58 sA und Ausschluss aus der Gemeinschaft gemäß § 22 WEG (Streitwert S 100.000) und Antrag auf Klagsanmerkung gemäß § 13c Abs 4 WEG, infolge Revisionsrekurses der beklagten Partei gegen den Beschluss des Oberlandesgerichtes Wien als Rekursgericht vom 16. November 1999, GZ 17 R 227/99y-89, womit der Beschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien vom 20. September 1999, GZ 12 Cg 175/95h-82, bestätigt wurde, folgenden              65.              Karin S*****, 66. Eduard L*****, 67. Anna L*****, 68. DI Rudolf P*****, 69. Mag. Brigitte P*****, alle vertreten durch Dr. Johannes Patzak, Rechtsanwalt in Wien, wider die beklagte Partei Lydia W*****, vertreten durch Dr. Wolfgang Zatlasch, Rechtsanwalt in Wien, wegen S 1,118.731,58 sA und Ausschluss aus der Gemeinschaft gemäß Paragraph 22, WEG (Streitwert S 100.000) und Antrag auf Klagsanmerkung gemäß Paragraph 13 c, Absatz 4, WEG, infolge Revisionsrekurses der beklagten Partei gegen den Beschluss des Oberlandesgerichtes Wien als Rekursgericht vom 16. November 1999, GZ 17 R 227/99y-89, womit der Beschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien vom 20. September 1999, GZ 12 Cg 175/95h-82, bestätigt wurde, folgenden

Beschluss

gefasst:

Spruch

Dem Revisionsrekurs wird Folge gegeben und der angefochtene Beschluss dahin abgeändert, dass er zu lauten hat:

Der Antrag der Kläger auf Anmerkung der Klage gem § 13c Abs 4 WEG ob dem der Beklagten gehörigen 18.500/104040 gehörigen Anteil an der Liegenschaft EZ ***** Grundbuch *****, Bezirksgericht Innere Stadt Wien, mit welchen Anteilen das Wohnungseigentum an W 47 9 untrennbar verbunden ist, wirdDer Antrag der Kläger auf Anmerkung der Klage gem Paragraph 13 c, Absatz 4, WEG ob dem der Beklagten gehörigen 18.500/104040 gehörigen Anteil an der Liegenschaft EZ ***** Grundbuch *****, Bezirksgericht Innere Stadt Wien, mit welchen Anteilen das Wohnungseigentum an W 47 9 untrennbar verbunden ist, wird

abgewiesen.

Text

Begründung:

Die Kläger, alle Mit- und Wohnungseigentümer des Hauses M*****gasse ***** in ***** begehren mit der am 12. Juli 1995 erhobenen Klage von der Beklagten zuletzt Zahlung von S 1,118.731,58 an Betriebskostenrückständen für den Zeitraum 1. 5. 1991 bis Juni 1996, mit welchem Betrag die Kläger der Beklagten gegenüber in Vorlage getreten seien. Darüber hinaus wird der Ausschluss der Beklagten aus der Gemeinschaft gemäß § 22 WEG begehrt.Die Kläger, alle Mit- und Wohnungseigentümer des Hauses M*****gasse ***** in ***** begehren mit der am 12. Juli 1995 erhobenen Klage von der Beklagten zuletzt Zahlung von S 1,118.731,58 an Betriebskostenrückständen für den Zeitraum 1. 5. 1991 bis Juni 1996, mit welchem Betrag die Kläger der Beklagten gegenüber in Vorlage getreten seien. Darüber hinaus wird der Ausschluss der Beklagten aus der Gemeinschaft gemäß Paragraph 22, WEG begehrt.

Am 17. 9. 1999 beantragten die Kläger Klagsanmerkung gemäß § 13c Abs 4 WEG hinsichtlich der im Verfahren geltend gemachten Betriebskostenrückstände.Am 17. 9. 1999 beantragten die Kläger Klagsanmerkung gemäß Paragraph 13 c, Absatz 4, WEG hinsichtlich der im Verfahren geltend gemachten Betriebskostenrückstände.

Das Erstgericht bewilligte diesen Antrag.

Einem Rekurs dagegen gab das Gericht zweiter Instanz nicht Folge. Gemäß Art III Z 3 der Wohnrechtsnovelle 1999 BGBl Nr 147/1999, in Kraft getreten mit 1. 9. 1999, bestehe an jedem Miteigentumsanteil ein gesetzliches Vorzugspfandrecht zugunsten der Forderungen der Wohnungseigentümergemeinschaft, wenn sie die Forderung samt dem Pfandrecht binnen sechs Monaten mit Klage geltend mache und die Anmerkung der Klage im Grundbuch beim Miteigentumsanteil des Beklagten beantrage. Diese Voraussetzungen lägen hier vor.Einem Rekurs dagegen gab das Gericht zweiter Instanz nicht Folge. Gemäß Art römisch III Ziffer 3, der Wohnrechtsnovelle 1999 Bundesgesetzblatt Nr 147 aus 1999,, in Kraft getreten mit 1. 9. 1999, bestehe an jedem Miteigentumsanteil ein gesetzliches Vorzugspfandrecht zugunsten der Forderungen der Wohnungseigentümergemeinschaft, wenn sie die Forderung samt dem Pfandrecht binnen sechs Monaten mit Klage geltend mache und die Anmerkung der Klage im Grundbuch beim Miteigentumsanteil des Beklagten beantrage. Diese Voraussetzungen lägen hier vor.

Das Rekursgericht sprach aus, dass der ordentliche Revisionsrekurs mangels Vorliegens der Voraussetzungen des § 14 Abs 1 AußStrG iVm § 126 GBG nicht zulässig sei.Das Rekursgericht sprach aus, dass der ordentliche Revisionsrekurs mangels Vorliegens der Voraussetzungen des Paragraph 14, Absatz eins, AußStrG in Verbindung mit Paragraph 126, GBG nicht zulässig sei.

Rechtliche Beurteilung

Gegen diesen Beschluss richtet sich der außerordentliche Revisionsrekurs der Beklagten, der zulässig und berechtigt ist.

Zutreffend weist die Rechtsmittelwerberin darauf hin, dass die Frage, ob auch Forderungen, die vor dem 1. 9. 1999 entstanden sind, Gegenstand des gesetzlichen Vorzugspfandrechtes nach § 13c Abs 3 WEG sein können und insofern eine Klagsanmerkung nach § 13c Abs 4 WEG zulässig ist, eine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung darstellt, die im Zeitpunkt der Entscheidung der zweiten Instanz noch nicht durch höchstgerichtliche Rechtsprechung geklärt war.Zutreffend weist die Rechtsmittelwerberin darauf hin, dass die Frage, ob auch Forderungen, die vor dem 1. 9. 1999 entstanden sind, Gegenstand des gesetzlichen Vorzugspfandrechtes nach Paragraph 13 c, Absatz 3, WEG sein können und insofern eine Klagsanmerkung nach Paragraph 13 c, Absatz 4, WEG zulässig ist, eine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung darstellt, die im Zeitpunkt der Entscheidung der zweiten Instanz noch nicht durch höchstgerichtliche Rechtsprechung geklärt war.

Zwischenzeitig hat der erkennende Senat ausgesprochen, dass das in § 13c Abs 3 WEG normierte Vorzugspfandrecht für Forderungen, die vor dem 1. September 1999 - dem Inkrafttreten der fraglichen Gesetzesbestimmung - entstanden sind, nicht in Anspruch genommen werden kann (vgl Call in WoBl 1999, 360 sowie mit ausführlicher Begründung 5 Ob 37/00b, 5 Ob 38/00z und 5 Ob 45/00d alle vom 29. 2. 2000).Zwischenzeitig hat der erkennende Senat ausgesprochen, dass das in Paragraph 13 c, Absatz 3, WEG normierte Vorzugspfandrecht für Forderungen, die vor dem 1. September 1999 - dem Inkrafttreten der fraglichen Gesetzesbestimmung - entstanden sind, nicht in Anspruch genommen werden kann vergleiche Call in WoBl 1999, 360 sowie mit ausführlicher Begründung 5 Ob 37/00b, 5 Ob 38/00z und 5 Ob 45/00d alle vom 29. 2. 2000).

Gegenstand der begehrten Klagsanmerkung sind hier Forderungen der Mit- und Wohnungseigentümer aus dem Zeitraum 1. 5. 1991 bis Juni 1996.

Bereits dieser Umstand hatte zur Abweisung des Begehrens um Klagsanmerkung zu führen, ohne dass es eines Eingehens auf die anderen geltend gemachten Gründe bedürfte, weil eine neuerliche Anbringung dieses Gesuchs nicht in Betracht kommt (§ 95 Abs 3 GBG).Bereits dieser Umstand hatte zur Abweisung des Begehrens um Klagsanmerkung zu führen, ohne dass es eines Eingehens auf die anderen geltend gemachten Gründe bedürfte, weil eine neuerliche Anbringung dieses Gesuchs nicht in Betracht kommt (Paragraph 95, Absatz 3, GBG).

Der Revisionsrekurs war sohin berechtigt.

Anmerkung

E57280 05A00560

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2000:0050OB00056.00X.0314.000

Dokumentnummer

JJT_20000314_OGH0002_0050OB00056_00X0000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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