TE OGH 2000/7/13 8ObS68/00h

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Veröffentlicht am 13.07.2000
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat in Arbeits- und Sozialrechtssachen durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Petrag als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Langer und Dr. Rohrer sowie die fachkundigen Laienrichter Dr. Christoph Kainz und Dr. Vera Moczarski als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1) Walter G*****, 2) Walter W*****, 3) Wilhelm B*****, 4) Karl G*****, 5) Dr. Roland M*****, 6) Günter L*****, 7) Werner K*****, 8) Manfred J*****, 9) Johann K*****,

10) Kurt K*****, 11) Sabine P*****, 12) Helmut P*****, 13) Manfred S*****, 14) Christian V*****, 15) Ahmed Y*****, 16) Walter B*****,

17) Klaus B*****, 18) Albert K*****, 19) Ljubomir N*****, 20) Elisabeth L*****, 21) Petra L*****, 22) Christian K*****, 23) Karina-Verena T*****, 24) Cem S*****, 25) Rudolf E*****, 26) Hildegard R*****, 27) Bernd H*****, 28) Helmut K*****, 29) Mariangela I*****, 30) Harald E*****, 31) Augusta S*****, 32) Renate S*****, 33) Markus M*****, 34) Dagmar P*****, 35) Michael P*****, 36) Günther N*****, 37) Kurt D*****, 38) Eduard C*****, 39) Robert J*****, 40) Hansjörg H*****, 41) Alfred G*****, 42) Alois K*****, 43) Werner S*****, 44) Heinz K*****, 45) Nicole G*****, 46) Miloslav N*****, 47) Reinhard W*****, 48) Manfred W*****, 49) Siegfried G*****, 50) Peter N*****, 51) Paul P*****, 52) Jürgen P*****, 53) Getrud F*****, 54) Roland P*****, 55) Manuela P*****, 56) Alfred R*****, alle vertreten durch Dr. Markus Orgler und Dr. Josef Pfurtscheller, Rechtsanwälte in Innsbruck, wider die beklagte Partei Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen Tirol, 6020 Innsbruck, Herzog-Friedrich-Straße 3, wegen S 693.065,76 sA infolge außerordentlichen Revisionsrekurses der klagenden Partei gegen den Beschluss des Oberlandesgerichtes Innsbruck als Rekursgericht in Arbeits- und Sozialrechtssachen vom 18. Jänner 2000, GZ 25 Rs 4/00z-11, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Der außerordentliche Revisionsrekurs der klagenden Parteien wird gemäß § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 47 Abs 1 ASGG iVm § 46 Abs 1 ASGG zurückgewiesen (§ 528a ZPO iVm § 510 Abs 3 ZPO).Der außerordentliche Revisionsrekurs der klagenden Parteien wird gemäß Paragraph 526, Absatz 2, Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 47, Absatz eins, ASGG in Verbindung mit Paragraph 46, Absatz eins, ASGG zurückgewiesen (Paragraph 528 a, ZPO in Verbindung mit Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Text

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Der Oberste Gerichtshof hat wiederholt ausgesprochen, dass aus dem Wort "darüber" in § 67 Abs 1 ASGG zu schließen sei, dem Betroffenen stehe, wurde über das Bestehen oder Nichtbestehen seines Anspruchs mit Bescheid entschieden, die seinem Rechtsstandpunkt entsprechende Feststellungsklage offen, wenn eine Leistungsklage nicht in Betracht komme (SSV-NF 2/67; SZ 64/173; 10 ObS 45/97h ua). Allerdings ist es ebenso ständige Rechtsprechung, es mangle an den in § 67 Abs 1 ASGG genannten Voraussetzungen und damit an der Rechtswegzulässigkeit, wenn die Klage nicht die vom beklagten Versicherungsträger bescheidmäßig zu entscheidende Kernfrage der Gewährung oder Nichtgewährung der Versicherungsleistung betreffe. Die Klage sei dann gemäß § 73 ASGG zurückzuweisen (SZ 60/215; SZ 62/108; 10 ObS 56/99d). In diesem Sinne hebt auch Kuderna (ASGG2, 441) hervor, dass es nicht Aufgabe der Arbeits- und Sozialgerichte sei, die von den Trägern der Sozialversicherung erlassenen Bescheide zu überprüfen, sondern dass sie selbständig über die geltend gemachten sozialversicherungsrechtlichen Ansprüche zu entscheiden haben. Eine derartige - von den Rekurswerbern im Ergebnis gewünschte - den bereits erledigten Anspruch gar nicht mehr betreffende Überprüfung der Bescheides auf seine Gesetz- und Verfassungsmäßigkeit würde Art 94 B-VG zuwiderlaufen (SZ 46/74; 1 Ob 4/93; 1 Ob 207/98t). Die Entscheidungen der Vorinstanzen stehen somit mit Gesetz und Rechtsprechung in Einklang. Eines Eingehens auf die von den Rekurswerbern in Ansehung der Bescheiderlassung vorgetragenen verfassungsrechtlichen Bedenken bedarf es ebensowenig, wie einer Behandlung des Vorbringens zum Feststellungsinteresse.Der Oberste Gerichtshof hat wiederholt ausgesprochen, dass aus dem Wort "darüber" in Paragraph 67, Absatz eins, ASGG zu schließen sei, dem Betroffenen stehe, wurde über das Bestehen oder Nichtbestehen seines Anspruchs mit Bescheid entschieden, die seinem Rechtsstandpunkt entsprechende Feststellungsklage offen, wenn eine Leistungsklage nicht in Betracht komme (SSV-NF 2/67; SZ 64/173; 10 ObS 45/97h ua). Allerdings ist es ebenso ständige Rechtsprechung, es mangle an den in Paragraph 67, Absatz eins, ASGG genannten Voraussetzungen und damit an der Rechtswegzulässigkeit, wenn die Klage nicht die vom beklagten Versicherungsträger bescheidmäßig zu entscheidende Kernfrage der Gewährung oder Nichtgewährung der Versicherungsleistung betreffe. Die Klage sei dann gemäß Paragraph 73, ASGG zurückzuweisen (SZ 60/215; SZ 62/108; 10 ObS 56/99d). In diesem Sinne hebt auch Kuderna (ASGG2, 441) hervor, dass es nicht Aufgabe der Arbeits- und Sozialgerichte sei, die von den Trägern der Sozialversicherung erlassenen Bescheide zu überprüfen, sondern dass sie selbständig über die geltend gemachten sozialversicherungsrechtlichen Ansprüche zu entscheiden haben. Eine derartige - von den Rekurswerbern im Ergebnis gewünschte - den bereits erledigten Anspruch gar nicht mehr betreffende Überprüfung der Bescheides auf seine Gesetz- und Verfassungsmäßigkeit würde Artikel 94, B-VG zuwiderlaufen (SZ 46/74; 1 Ob 4/93; 1 Ob 207/98t). Die Entscheidungen der Vorinstanzen stehen somit mit Gesetz und Rechtsprechung in Einklang. Eines Eingehens auf die von den Rekurswerbern in Ansehung der Bescheiderlassung vorgetragenen verfassungsrechtlichen Bedenken bedarf es ebensowenig, wie einer Behandlung des Vorbringens zum Feststellungsinteresse.

Ein Vorgehen nach § 77 Abs 3 ASGG war schon mangels Kostenverzeichnisses der Beklagten nicht zu erwägen.Ein Vorgehen nach Paragraph 77, Absatz 3, ASGG war schon mangels Kostenverzeichnisses der Beklagten nicht zu erwägen.

Anmerkung

E59214 08C00680

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2000:008OBS00068.00H.0713.000

Dokumentnummer

JJT_20000713_OGH0002_008OBS00068_00H0000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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