Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann, Dr. Baumann und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache der Antragsteller 1. Willibald A*****; 2. Hermine A*****; 3. Mag. Zoltan K*****; 4. Mag. Enikö K*****; 5. Dr. Gerald S*****; 6. Dr. Manfred P*****; 7. Karl Heinz R*****; 8. Rita R*****; 9. Wolfgang B*****; 10. Christine B*****; 11. Dr. Gernot G*****; 12. Ingrid F*****; 13. Doris H*****;
14. Ursula B*****; 15. Ernst B*****; 16. Dorothea B*****; 17. Michael P*****; 18. Josef D*****; 19. Karl Z*****; 20. Magdalena Z*****; 21. Mag. Josef M*****; 22. Dr. Doris M*****; 23. Michael G*****; 24. Helmut Sch*****; 25. Emil St***** sowie 26. Erika St*****, alle in *****, alle vertreten durch Dr. Gerhard Engin-Deniz & Dr. Christian Reimitz Rechtsanwälte OEG in 1010 Wien, gegen die Antragsgegnerin A***** reg.Gen.m.b.H., *****, vertreten durch Dr. Günther Viehböck, Rechtsanwalt in 2340 Mödling, infolge Revisionsrekurses der Antragsteller und der Antragsgegnerin gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes Wr. Neustadt als Rekursgericht vom 30. Oktober 2000, GZ 18 R 279/99d-119, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes Mödling vom 14. Oktober 1999, GZ 9 Msch 14/94i-109, bestätigt wurde, folgenden
Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Akten werden dem Rekursgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, gemäß § 22 Abs 4 Z 8 WGG iVm § 37 Abs 3 Z 16 und Z 18a MRG sowie §§ 526 Abs 3, 500 Abs 2 Z 1 ZPO auszusprechen, ob der Wert des Entscheidungsgegenstandes S 130.000 übersteigt.Die Akten werden dem Rekursgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, gemäß Paragraph 22, Absatz 4, Ziffer 8, WGG in Verbindung mit Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16 und Ziffer 18 a, MRG sowie Paragraphen 526, Absatz 3,, 500 Absatz 2, Ziffer eins, ZPO auszusprechen, ob der Wert des Entscheidungsgegenstandes S 130.000 übersteigt.
Text
Begründung:
Rechtliche Beurteilung
Der Entscheidungsgegenstand in einem Verfahren nach § 22 Abs 1 Z 6
WGG besteht - vergleichbar einer Angelegenheit nach § 37 Abs 1 Z 8
MRG - nicht aus einem Geldbetrag, sondern primär aus einem
Feststellungsbegehren (vgl 5 Ob 82/93 = MietSlg 45.500; 5 Ob 197/98a
= EWr III/528 Z/58 = WoBl 2000, 125/67). § 22 Abs 4 Z 8 MRG sieht in
solchen Sachen überhaupt nur dann die Anrufung des Obersten
Gerichtshofes vor, wenn der Wert des rekursgerichtlichen
Entscheidungsgegenstandes S 130.000 übersteigt. Ob diese
Voraussetzung vorliegt, hat das Rekursgericht ohne Bindung an die
Höhe des (der) als unangemessenen festgestellten Betrages (Beträge)
auszusprechen (vgl MietSlg 45.500). Da über einen Antrag auf
Überprüfung der Zulässigkeit des vereinbarten oder begehrten Entgelts
grundsätzlich in einem Zweiparteienverfahren zu entscheiden ist (vgl
MietSlg 46/5; WoBl 1995, 105/48), wird dies für jede einzelne
antragstellende Partei zu geschehen haben. Sollte das Rekursgericht
aussprechen, dass der Wert des Entscheidungsgegenstandes S 130.000
nicht bzw nicht in allen Fällen übersteigt, wird zu bedenken sein,
dass der Oberste Gerichtshof über einen der absoluten
Rechtsmittelbeschränkung nach § 37 Abs 3 Z 18a MRG (§ 22 Abs 4 Z 8
WGG) unterliegenden Revisionsrekurs nur und erst dann entscheiden
kann, wenn das Gericht zweiter Instanz in Abänderung seiner
ursprünglich gegenteiligen Entscheidung gemäß § 508 Abs 2 ZPO
ausgesprochen hat, dass ein ordentliches Rechtsmittel doch zulässig
sei. Auf die diesbezügliche Judikatur wird verwiesen (5 Ob 82/00w =
EWr I/37/190; 5 Ob 96/00d = EWr I/37/188 ua; siehe auch RIS-Justiz
Es war daher wie im Spruch zu entscheiden.
Anmerkung
E60934 05A03200European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:2001:0050OB00320.00W.0116.000Dokumentnummer
JJT_20010116_OGH0002_0050OB00320_00W0000_000