TE OGH 2001/2/15 8Ob24/01i

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Veröffentlicht am 15.02.2001
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Petrag als Vorsitzenden und die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Langer, Dr. Rohrer, Dr. Spenling und Dr. Kuras als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Bernd Reuss, D-61169 Friedberg, Mainzer-Tor-Anlage 33 als Konkursverwalter im Konkursverfahren über das Vermögen der R***** GmbH, *****, vertreten durch Dr. Robert Aflenzer, Rechtsanwalt in Linz, wider die beklagte Partei Siegfried H*****, vertreten durch Dr. Johann Kahrer, Dr. Christian Haslinger, Rechtsanwälte in Ried i. I. als bestellter Verfahrenshelfer, wegen DM 225.000,-- sA (ATS 1,582.994,18 sA), über die außerordentliche Revision der beklagten Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Linz als Berufungsgericht vom 6. November 2000, GZ 3 R 187/00s-37, denDer Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Petrag als Vorsitzenden und die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Langer, Dr. Rohrer, Dr. Spenling und Dr. Kuras als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Bernd Reuss, D-61169 Friedberg, Mainzer-Tor-Anlage 33 als Konkursverwalter im Konkursverfahren über das Vermögen der R***** GmbH, *****, vertreten durch Dr. Robert Aflenzer, Rechtsanwalt in Linz, wider die beklagte Partei Siegfried H*****, vertreten durch Dr. Johann Kahrer, Dr. Christian Haslinger, Rechtsanwälte in Ried i. römisch eins. als bestellter Verfahrenshelfer, wegen DM 225.000,-- sA (ATS 1,582.994,18 sA), über die außerordentliche Revision der beklagten Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Linz als Berufungsgericht vom 6. November 2000, GZ 3 R 187/00s-37, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die außerordentliche Revision wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO).Die außerordentliche Revision wird gemäß Paragraph 508 a, Absatz 2, ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen (Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Text

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Unbekämpft und zutreffend sind die Vorinstanzen von der Anwendbarkeit des deutschen GmbHG ausgegangen (vgl auch § 10 IPRG; Schwimann in Rummel ABGB2 § 10 IPRG Rz 4).Unbekämpft und zutreffend sind die Vorinstanzen von der Anwendbarkeit des deutschen GmbHG ausgegangen vergleiche auch Paragraph 10, IPRG; Schwimann in Rummel ABGB2 Paragraph 10, IPRG Rz 4).

Inwieweit das Berufungsgericht bei seiner Entscheidung von der deutschen Rechtsprechung zur "verdeckten (verschleierten) Sacheinlage" abgewichen wäre, stellt die Revision nicht dar. Insgesamt kann zu dieser Frage auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes vom 30. 8. 2000 zu 6 Ob 132/00f verwiesen werden, in der der Oberste Gerichtshof ua auch die deutsche Rechtslage dargestellt und folgendes ausgeführt hat:

"Unter dem Begriff 'verdeckte (verschleierte) Sacheinlage' werden Bareinlagen verstanden, die mit einem Rechtsgeschäft zwischen der Kapitalgesellschaft und dem einlegenden Gesellschafter in zeitlicher und sachlicher Hinsicht derart gekoppelt sind, dass - unter Umgehung der Sachgründungsvorschriften - wirtschaftlich der Erfolg einer Sacheinlage erreicht wird, etwa weil die Barmittel umgehend als Entgelt für eine Leistung des Gesellschafters an diesen zurückfließen (Reich-Rohrwig, GmbH-Recht I2 Rz 1/174 und 1/228; Frotz/Dellinger,

Zur aktuellen "kleinen GmbH-Novelle", ecolex 1994, 18 ff [21 FN 13]; Konwitschka, Kapitalerhöhung durch Verrechnung von Gesellschaftserforderungen 17; Kostner/Umfahrer, GmbH5 Rz 113; Gellis GmbHG4 Rz 10 zu § 6; Weigl, Zur Auslegung von EG-Richtlinien ÖJZ 1996, 933 ff [936]; Lenz, Die Heilung verdeckter Sacheinlagen bei Kapitalgesellschaften 16, 19; Ulmer in Hachenburg dGmbHG8 Rz 145 ff zu § 5; Winter in Scholz, dGmbHG8 Rz 77 zu § 5;Zur aktuellen "kleinen GmbH-Novelle", ecolex 1994, 18 ff [21 FN 13]; Konwitschka, Kapitalerhöhung durch Verrechnung von Gesellschaftserforderungen 17; Kostner/Umfahrer, GmbH5 Rz 113; Gellis GmbHG4 Rz 10 zu Paragraph 6 ;, Weigl, Zur Auslegung von EG-Richtlinien ÖJZ 1996, 933 ff [936]; Lenz, Die Heilung verdeckter Sacheinlagen bei Kapitalgesellschaften 16, 19; Ulmer in Hachenburg dGmbHG8 Rz 145 ff zu Paragraph 5 ;, Winter in Scholz, dGmbHG8 Rz 77 zu Paragraph 5 ;,

Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, dGmbHG3 Rz 46 zu § 5 und 46 ff zu § 19; Lutter/Hommelhoff, dGmbHG15 Rz 36 zu § 5). Dies hat nach einhelliger Meinung der Lehre in Österreich und Deutschland zur Folge, dass die außerhalb des Gesellschaftsvertrages (und ohne Einhaltung der Sacheinlagevorschriften) getroffene Sacheinlagevereinbarung der Gesellschaft gegenüber unwirksam ist und der Gesellschaft nicht von seiner (Bar-)Einlagepflicht befreit wird (Konwitschka aaO 2 f; Frotz/Dellinger aaO 18 ff; Weigl aaO 933 f;Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, dGmbHG3 Rz 46 zu Paragraph 5 und 46 ff zu Paragraph 19 ;, Lutter/Hommelhoff, dGmbHG15 Rz 36 zu Paragraph 5,). Dies hat nach einhelliger Meinung der Lehre in Österreich und Deutschland zur Folge, dass die außerhalb des Gesellschaftsvertrages (und ohne Einhaltung der Sacheinlagevorschriften) getroffene Sacheinlagevereinbarung der Gesellschaft gegenüber unwirksam ist und der Gesellschaft nicht von seiner (Bar-)Einlagepflicht befreit wird (Konwitschka aaO 2 f; Frotz/Dellinger aaO 18 ff; Weigl aaO 933 f;

Jabornegg in Schiemer/Jabornegg/Strasser, AktG3 Rz 24 und 27 zu § 20;Jabornegg in Schiemer/Jabornegg/Strasser, AktG3 Rz 24 und 27 zu Paragraph 20 ;,

Koppensteiner, GmbHG2 Rz 21 und 24 zu § 6, Rz 16 ff zu § 63; Wünsch, GmbHG Rz 29 zu § 6; Reich-Rohrwig, aaO 1/174 und 1/184; Gellis/Feil, GmbHG Rz 7 zu § 5 und Rz 10 zu § 6; Kostner/Umfahrer aaO Rdn 113; vgl ecolex 1994, 545 und ecolex 1998, 485 [Konwitschka]; Ulmer in Hachenburg, aaO Rz 112 zu § 19, Rz 146 ff zu § 5; Rawert, Heilung verdeckter Sacheinlagen durch nachträgliche Änderung der Einlagendeckung, GBH R 1995, 87 ff; Priester, Heilung verdeckter Sacheinlagen bei der GmbH ZIB 1996, 1025 ff; Winter in Scholz, aaO Rz 80b zu § 5; Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, aaO Rz 46b zu § 5;Koppensteiner, GmbHG2 Rz 21 und 24 zu Paragraph 6,, Rz 16 ff zu Paragraph 63 ;, Wünsch, GmbHG Rz 29 zu Paragraph 6 ;, Reich-Rohrwig, aaO 1/174 und 1/184; Gellis/Feil, GmbHG Rz 7 zu Paragraph 5 und Rz 10 zu Paragraph 6 ;, Kostner/Umfahrer aaO Rdn 113; vergleiche ecolex 1994, 545 und ecolex 1998, 485 [Konwitschka]; Ulmer in Hachenburg, aaO Rz 112 zu Paragraph 19,, Rz 146 ff zu Paragraph 5 ;, Rawert, Heilung verdeckter Sacheinlagen durch nachträgliche Änderung der Einlagendeckung, GBH R 1995, 87 ff; Priester, Heilung verdeckter Sacheinlagen bei der GmbH ZIB 1996, 1025 ff; Winter in Scholz, aaO Rz 80b zu Paragraph 5 ;, Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, aaO Rz 46b zu Paragraph 5 ;,

Lutter/Hommelhoff aaO Rz 47 zu § 5, Rz 35 zu § 19). Er haftet daher weiter für die Erfüllung seiner Bareinlageverpflichtung."Lutter/Hommelhoff aaO Rz 47 zu Paragraph 5,, Rz 35 zu Paragraph 19,). Er haftet daher weiter für die Erfüllung seiner Bareinlageverpflichtung."

Insgesamt vermag es der Beklagte ausgehend davon jedenfalls nicht, eine Rechtsfrage im Sinne des § 502 Abs 1 ZPO aufzuzeigen.Insgesamt vermag es der Beklagte ausgehend davon jedenfalls nicht, eine Rechtsfrage im Sinne des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO aufzuzeigen.

Anmerkung

E61005 08A00241

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2001:0080OB00024.01I.0215.000

Dokumentnummer

JJT_20010215_OGH0002_0080OB00024_01I0000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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