Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann und Dr. Baumann und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in der Außerstreitsache der Antragsteller 1. Helmut B*****, verrteten durch Dr. Guido Kollmann, Rechtsanwalt in Wien, 2. Mag. Alina H*****, vertreten durch Mag. Gernot Schaar, Rechtsanwalt in Wien, wider die Antragsgegner 1. Anna E*****, 2. Christine P*****,
3. Josef W*****, 4. Brunhilde W*****, 5. Johannes V*****, 6. Rudolf F*****, 7. Michaela Anna F*****, 8. Werner E*****, 9. Josefine G*****, 10. Elisabeth G*****, 11. Sobair M***** B*****, 12. Christiane T*****, 13. Susanne S*****, 15. Inge E*****, 16. Walter G*****, 17. Renate T*****, 18. Michael P*****, 19. Karl P*****, 20. Erika M*****, 21. Albert M*****, 22. Markus B*****, 23. Johann B*****, 24. Maria B*****, 25. Ingeborg M*****, 26. Paul E*****, 27. Edith S*****, 28. Thomas F*****, alle ***** Erst- bis Achtzehnt-, Zehnt-, Elft-, Dreizehnt-, Fünfzehnt-, Sechzehnt-, Achtzehnt- bis Vierundzwanzigst- und Sechsundzwanzigst- bis Achtundzwanzigstantragsgegner vertreten durch Dr. Maria Brandstetter, Rechtsanwältin in Wien, wegen § 26 Abs 1 Z 3 und 4 WEG 1975 (§ 52 Abs 1 Z 3 und 4 WEG 2002) infolge außerordentlichen Revisionsrekurses des Erstantragstellers gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 20. August 2002, GZ 41 R 47/02v-47, den Beschluss3. Josef W*****, 4. Brunhilde W*****, 5. Johannes V*****, 6. Rudolf F*****, 7. Michaela Anna F*****, 8. Werner E*****, 9. Josefine G*****, 10. Elisabeth G*****, 11. Sobair M***** B*****, 12. Christiane T*****, 13. Susanne S*****, 15. Inge E*****, 16. Walter G*****, 17. Renate T*****, 18. Michael P*****, 19. Karl P*****, 20. Erika M*****, 21. Albert M*****, 22. Markus B*****, 23. Johann B*****, 24. Maria B*****, 25. Ingeborg M*****, 26. Paul E*****, 27. Edith S*****, 28. Thomas F*****, alle ***** Erst- bis Achtzehnt-, Zehnt-, Elft-, Dreizehnt-, Fünfzehnt-, Sechzehnt-, Achtzehnt- bis Vierundzwanzigst- und Sechsundzwanzigst- bis Achtundzwanzigstantragsgegner vertreten durch Dr. Maria Brandstetter, Rechtsanwältin in Wien, wegen Paragraph 26, Absatz eins, Ziffer 3 und 4 WEG 1975 (Paragraph 52, Absatz eins, Ziffer 3 und 4 WEG 2002) infolge außerordentlichen Revisionsrekurses des Erstantragstellers gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 20. August 2002, GZ 41 R 47/02v-47, den Beschluss
gefasst:
Spruch
Der außerordentliche Revisionsrekurs des Erstantragstellers wird gemäß § 37 Abs 3 Z 16 bis 18 MRG iVm § 52 Abs 2 WEG und § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO).Der außerordentliche Revisionsrekurs des Erstantragstellers wird gemäß Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16 bis 18 MRG in Verbindung mit Paragraph 52, Absatz 2, WEG und Paragraph 526, Absatz 2, Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 528, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen (Paragraph 528 a, in Verbindung mit Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).
Text
Begründung:
Rechtliche Beurteilung
Die konstitutiv wirkende Regelung der Benützung der gemeinsamen Sache durch Richterspruch beseitigt bis dahin bestandene Benützungsvereinbarungen (RIS-Justiz RS0013630), sodass nicht mehr darauf eingegangen werden muss, dass die im Jahr 1983 durch die Mehrheit getroffene Benützungsvereinbarung ohnedies keine Bindung der Überstimmten bewirkte (5 Ob 442/97d). Es kann also keine Rede davon sein, wie der Revisionsrekurswerber befürchtet, dass eine alte Gebrauchsregelung und die in Rechtskraft erwachsene gerichtliche Benützungsregelung nebeneinander bestehen und sich widersprechen könnten. Ein solcher Widerspruch kommt schon deshalb nicht in Betracht, weil eine Benützungsregelung - auch nach § 15 WEG, nunmehr § 17 Abs 2 WEG 2002, (vgl WoBl 1997/25, 108 [Call]) - die rechtliche Verfügbarkeit der in Betracht kommenden Liegenschaftsteile voraussetzt (WoBl 1996/73, 213 [Call]). Dies wurde im gegenständlichen Verfahren nach § 26 Abs 1 Z 3 WEG als Vorfrage geprüft (WoBl 1997/55).Die konstitutiv wirkende Regelung der Benützung der gemeinsamen Sache durch Richterspruch beseitigt bis dahin bestandene Benützungsvereinbarungen (RIS-Justiz RS0013630), sodass nicht mehr darauf eingegangen werden muss, dass die im Jahr 1983 durch die Mehrheit getroffene Benützungsvereinbarung ohnedies keine Bindung der Überstimmten bewirkte (5 Ob 442/97d). Es kann also keine Rede davon sein, wie der Revisionsrekurswerber befürchtet, dass eine alte Gebrauchsregelung und die in Rechtskraft erwachsene gerichtliche Benützungsregelung nebeneinander bestehen und sich widersprechen könnten. Ein solcher Widerspruch kommt schon deshalb nicht in Betracht, weil eine Benützungsregelung - auch nach Paragraph 15, WEG, nunmehr Paragraph 17, Absatz 2, WEG 2002, vergleiche WoBl 1997/25, 108 [Call]) - die rechtliche Verfügbarkeit der in Betracht kommenden Liegenschaftsteile voraussetzt (WoBl 1996/73, 213 [Call]). Dies wurde im gegenständlichen Verfahren nach Paragraph 26, Absatz eins, Ziffer 3, WEG als Vorfrage geprüft (WoBl 1997/55).
Der rechtsgestaltende Ausspruch des Außerstreitrichters im Falle einer Benützungsregelung kann auch mit einem vollstreckbaren Leistungsbefehl verbunden werden, wenn aufgrund der neu gestalteten Rechtslage ein Mit- und Wohnungseigentümer im Rahmen der getroffenen Neuregelung Leistungen zu erbringen hat (RIS-Justiz RS0013626; Gamerith in Rummel² Rz 17 zu § 835 ABGB mwN). Dass und an wen ein solcher Leistungsbefehl im vorliegenden Fall zu ergehen hätte, steht in Anbetracht der Formulierung von Punkt 8 der Benützungsregelung aber noch nicht fest. In dieser Bestimmung wird zwar ein Vorrang jener Wohnungseigentümer, die bisher noch keinen Abstellplatz in Benützung hatten, festgeschrieben, doch lässt sich noch nicht beurteilen, welcher der bisher Benützungsberechtigten (nach der in Punkt 8 der Benützungsvereinbarung festgeschriebenen Reihenfolge) einen Garagen- oder Hofabstellplatz behalten kann, wenn keine ausreichende Zahl neuer Benützungsansprecher vorhanden ist. Über diese bereits durch gesicherte Rechtsprechung geklärten Fragen hinaus zeigt der Revisionsrekurswerber keine erheblichen Rechtsfragen im Sinn des § 528 Abs 1 ZPO auf.Der rechtsgestaltende Ausspruch des Außerstreitrichters im Falle einer Benützungsregelung kann auch mit einem vollstreckbaren Leistungsbefehl verbunden werden, wenn aufgrund der neu gestalteten Rechtslage ein Mit- und Wohnungseigentümer im Rahmen der getroffenen Neuregelung Leistungen zu erbringen hat (RIS-Justiz RS0013626; Gamerith in Rummel² Rz 17 zu Paragraph 835, ABGB mwN). Dass und an wen ein solcher Leistungsbefehl im vorliegenden Fall zu ergehen hätte, steht in Anbetracht der Formulierung von Punkt 8 der Benützungsregelung aber noch nicht fest. In dieser Bestimmung wird zwar ein Vorrang jener Wohnungseigentümer, die bisher noch keinen Abstellplatz in Benützung hatten, festgeschrieben, doch lässt sich noch nicht beurteilen, welcher der bisher Benützungsberechtigten (nach der in Punkt 8 der Benützungsvereinbarung festgeschriebenen Reihenfolge) einen Garagen- oder Hofabstellplatz behalten kann, wenn keine ausreichende Zahl neuer Benützungsansprecher vorhanden ist. Über diese bereits durch gesicherte Rechtsprechung geklärten Fragen hinaus zeigt der Revisionsrekurswerber keine erheblichen Rechtsfragen im Sinn des Paragraph 528, Absatz eins, ZPO auf.
Sein außerordentliches Rechtsmittel war daher zurückzuweisen.
Anmerkung
E67718 5Ob253.02wEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:2002:0050OB00253.02W.1105.000Dokumentnummer
JJT_20021105_OGH0002_0050OB00253_02W0000_000