Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat am 16. November 2004 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Mag. Strieder als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Zehetner, Hon. Prof. Dr. Ratz, Dr. Philipp und Hon. Prof. Dr. Schroll als weitere Richter, in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Diewok als Schriftführerin, in der Strafsache gegen Robert L***** wegen Finanzvergehen der gewerbsmäßigen Abgabenhinterziehung nach §§ 33 Abs 2 lit a, 38 Abs 1 lit a FinStrG über die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung der Privatbeteiligten gegen das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 10. März 2004, GZ 123 Hv 2/04x-163, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den BeschlussDer Oberste Gerichtshof hat am 16. November 2004 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Mag. Strieder als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Zehetner, Hon. Prof. Dr. Ratz, Dr. Philipp und Hon. Prof. Dr. Schroll als weitere Richter, in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Diewok als Schriftführerin, in der Strafsache gegen Robert L***** wegen Finanzvergehen der gewerbsmäßigen Abgabenhinterziehung nach Paragraphen 33, Absatz 2, Litera a,, 38 Absatz eins, Litera a, FinStrG über die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung der Privatbeteiligten gegen das Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 10. März 2004, GZ 123 Hv 2/04x-163, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung werden zurückgewiesen.
Text
Gründe:
Soweit mit Nichtigkeitsbeschwerde angefochten, wurde Robert L***** von der wider ihn erhobenen Anklage, er habe "in Wien als Inhaber der Fa. A***** in T***** und faktischer Geschäftsführer der Firmen B***** GmbH, Richard O***** KEG, C***** GmbH und D***** GmbH im bewussten und gewollten Zusammenwirken mit den abgesondert verfolgten Carlo E***** als Geschäftsführer der Fa B***** GmbH, Richard O***** und Guido M***** als Komplementären der Richard O***** KEG, Mario BE***** als Geschäftsführer der C***** GmbH, Jovan MI***** als Geschäftsführer der D***** GmbH, Gert ST***** als Bereichsverantwortlichen der Fa AU*****, Vefa CA***** als Inhaber der Fa T*****, Reuven AL***** als Verantwortlichen für den Tradingbereich der Fa TI***** GesmbH sowie weiteren bisher unbekannt gebliebenen Mittätern vorsätzlich, unter Verletzung der Verpflichtung zur Abgabe von dem § 21 UStG entsprechenden Voranmeldungen eine Verkürzung von Umsatzsteuer bewirkt, wobei es ihm darauf ankam, sich durch die wiederkehrende Begehung eine fortlaufende Einnahme zu verschaffen, und dies nicht nur für möglich, sondern für gewiss gehalten hat, und zwar durch Vortäuschung innergemeinschaftlicher LieferungenSoweit mit Nichtigkeitsbeschwerde angefochten, wurde Robert L***** von der wider ihn erhobenen Anklage, er habe "in Wien als Inhaber der Fa. A***** in T***** und faktischer Geschäftsführer der Firmen B***** GmbH, Richard O***** KEG, C***** GmbH und D***** GmbH im bewussten und gewollten Zusammenwirken mit den abgesondert verfolgten Carlo E***** als Geschäftsführer der Fa B***** GmbH, Richard O***** und Guido M***** als Komplementären der Richard O***** KEG, Mario BE***** als Geschäftsführer der C***** GmbH, Jovan MI***** als Geschäftsführer der D***** GmbH, Gert ST***** als Bereichsverantwortlichen der Fa AU*****, Vefa CA***** als Inhaber der Fa T*****, Reuven AL***** als Verantwortlichen für den Tradingbereich der Fa TI***** GesmbH sowie weiteren bisher unbekannt gebliebenen Mittätern vorsätzlich, unter Verletzung der Verpflichtung zur Abgabe von dem Paragraph 21, UStG entsprechenden Voranmeldungen eine Verkürzung von Umsatzsteuer bewirkt, wobei es ihm darauf ankam, sich durch die wiederkehrende Begehung eine fortlaufende Einnahme zu verschaffen, und dies nicht nur für möglich, sondern für gewiss gehalten hat, und zwar durch Vortäuschung innergemeinschaftlicher Lieferungen
1.) an die Firmen AR***** die Grazioso SA***** und AG***** in Italien gemeinsam mit dem abgesondert verfolgten Jovan MI***** als Geschäftsführer der D***** GmbH im Bereich des Finanzamtes für den 2. und 20. Bezirk im Zeitraum
Rechtliche Beurteilung
Trotz Vorhandenseins einer Zustelladresse darf nach § 4 Abs 5 erster Satz ZustG an jedem Ort zugestellt werden, an dem der Empfänger angetroffen wird, wenn er die Annahme der Sendung nicht verweigert. Ist der Empfänger - wie hier - keine natürliche Person, so ist die Sendung einem zur Empfangnahme befugten Vertreter zuzustellen (§ 13 Abs 3 ZustG).Trotz Vorhandenseins einer Zustelladresse darf nach Paragraph 4, Absatz 5, erster Satz ZustG an jedem Ort zugestellt werden, an dem der Empfänger angetroffen wird, wenn er die Annahme der Sendung nicht verweigert. Ist der Empfänger - wie hier - keine natürliche Person, so ist die Sendung einem zur Empfangnahme befugten Vertreter zuzustellen (Paragraph 13, Absatz 3, ZustG).
Da der Postabholer des Finanzamtes als zur Empfangnahme befugter Vertreter im Sinn des § 13 Abs 3 ZustG anzusehen ist und - seinem Auftrag entsprechend - die Annahme der Sendung nicht verweigerte, ist die Urteilsabschrift demnach am 11. Mai 2004 zugestellt worden. Somit endete die zur Ausführung der Nichtigkeitsbeschwerde offen stehende vierwöchige Frist am 8. Juni 2004. Die erst am 11. Juni 2004 zur Post gegebene Nichtigkeitsbeschwerde erweist sich als verspätet, weil auch bei der Anmeldung keine Bezeichnung von Nichtigkeitsgründen erfolgt ist (§ 285 Abs 1 StPO).Da der Postabholer des Finanzamtes als zur Empfangnahme befugter Vertreter im Sinn des Paragraph 13, Absatz 3, ZustG anzusehen ist und - seinem Auftrag entsprechend - die Annahme der Sendung nicht verweigerte, ist die Urteilsabschrift demnach am 11. Mai 2004 zugestellt worden. Somit endete die zur Ausführung der Nichtigkeitsbeschwerde offen stehende vierwöchige Frist am 8. Juni 2004. Die erst am 11. Juni 2004 zur Post gegebene Nichtigkeitsbeschwerde erweist sich als verspätet, weil auch bei der Anmeldung keine Bezeichnung von Nichtigkeitsgründen erfolgt ist (Paragraph 285, Absatz eins, StPO).
Die Nichtigkeitsbeschwerde konnte demnach bereits bei der nichtöffentlichen Beratung sofort zurückgewiesen werden (§ 285d Abs 1 Z 1 StPO).Die Nichtigkeitsbeschwerde konnte demnach bereits bei der nichtöffentlichen Beratung sofort zurückgewiesen werden (Paragraph 285 d, Absatz eins, Ziffer eins, StPO).
Da die Privatbeteiligte entgegen § 294 Abs 2 vierter Satz StPO bei der Anmeldung der Berufung nicht erklärt hat, gegen welche der Strafen sie sich beschwert erachtet und eine Ausführung der Beschwerdegründe nicht erfolgt ist, gilt insoweit nichts anderes (§ 296 Abs 2 StPO).Da die Privatbeteiligte entgegen Paragraph 294, Absatz 2, vierter Satz StPO bei der Anmeldung der Berufung nicht erklärt hat, gegen welche der Strafen sie sich beschwert erachtet und eine Ausführung der Beschwerdegründe nicht erfolgt ist, gilt insoweit nichts anderes (Paragraph 296, Absatz 2, StPO).
Anmerkung
E75205 14Os94.04European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:2004:0140OS00094.04.1116.000Dokumentnummer
JJT_20041116_OGH0002_0140OS00094_0400000_000