TE OGH 2005/1/25 5Ob311/04b

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Veröffentlicht am 25.01.2005
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Baumann, Dr. Hurch, Dr. Kalivoda und Dr. Höllwerth als weitere Richter in der Außerstreitsache der Antragstellerin Univ. Doz. Dr. Waltraud R*****, vertreten durch Dr. Günther Niebauer, Dr. Karl Schaumüller, Rechtsanwälte in Wien, wider die Antragsgegner 1) Mag. Elisabeth N*****, 2) Jutta A*****, 3) Rosa Marie W*****, 4) Julia W*****, 5) Dr. Peter K*****, 6) Dkfm. Harald W*****, 7) Maria D*****, 8) Dr. Wolfgang D*****, 9) Renato U*****, 10) Margarete P*****, 11) Dr. Josef K*****, 12) Isabella Z*****, 13) Erika S*****, 14) Dr. Univ. Prof. Helene M*****, 15) Dr. Helene F*****, 16) Dr. Erich K*****, 17) Martin H*****, 18) Helene S*****, 19) Christiane N*****, 20) Dr. Birgit K*****, 21) Dorothe L*****, 22) Leopoldine H*****, 23) Fitim U*****, 24) Dr. Wilhelm F*****, 25) Erich D*****, 26) Mag. Thomas W*****, 27) Dr. Gerda M*****, 28) Hans Gert B*****, 29) A***** KEG, *****, 30) Alexander W*****, 31) Jeanette Z*****, 32) Mag. Eugen B*****, 33) Christine B*****, 34) Claudia S*****, 35) B***** AG, *****, 36) Dkfm. Alfred H*****, 37) Dr. Camillo S*****, 38) Eva F*****, 39) DI Mag. jur. Dr. Reinhard W*****, 40) Michaela K*****, 41) C*****gesmbH, *****, 42) Josef Kurt H*****, 43) Johanna P*****, 44) A***** KG, *****, 45) Bernhard B*****, 46) Magdalena B*****, 47) Rainer M*****, 48) Christine M*****, 24., 31., 42. und 44. Antragsgegner vertreten durch Kosch & Partner, Rechtsanwälte KEG in Wiener Neustadt, wegen § 13b Abs 4 WEG 1975 iVm § 14 Abs 1 Z 5 WEG 1975 iVm § 52 Abs 1 Z 4 WEG 2002, über den außerordentlichen Revisionsrekurs der Antragstellerin gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 16. November 2004, GZ 40 R 217/04i-46, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien vom 23. April 2004, GZ 48 Msch 10034/02z-37, abgeändert wurde, denDer Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Baumann, Dr. Hurch, Dr. Kalivoda und Dr. Höllwerth als weitere Richter in der Außerstreitsache der Antragstellerin Univ. Doz. Dr. Waltraud R*****, vertreten durch Dr. Günther Niebauer, Dr. Karl Schaumüller, Rechtsanwälte in Wien, wider die Antragsgegner 1) Mag. Elisabeth N*****, 2) Jutta A*****, 3) Rosa Marie W*****, 4) Julia W*****, 5) Dr. Peter K*****, 6) Dkfm. Harald W*****, 7) Maria D*****, 8) Dr. Wolfgang D*****, 9) Renato U*****, 10) Margarete P*****, 11) Dr. Josef K*****, 12) Isabella Z*****, 13) Erika S*****, 14) Dr. Univ. Prof. Helene M*****, 15) Dr. Helene F*****, 16) Dr. Erich K*****, 17) Martin H*****, 18) Helene S*****, 19) Christiane N*****, 20) Dr. Birgit K*****, 21) Dorothe L*****, 22) Leopoldine H*****, 23) Fitim U*****, 24) Dr. Wilhelm F*****, 25) Erich D*****, 26) Mag. Thomas W*****, 27) Dr. Gerda M*****, 28) Hans Gert B*****, 29) A***** KEG, *****, 30) Alexander W*****, 31) Jeanette Z*****, 32) Mag. Eugen B*****, 33) Christine B*****, 34) Claudia S*****, 35) B***** AG, *****, 36) Dkfm. Alfred H*****, 37) Dr. Camillo S*****, 38) Eva F*****, 39) DI Mag. jur. Dr. Reinhard W*****, 40) Michaela K*****, 41) C*****gesmbH, *****, 42) Josef Kurt H*****, 43) Johanna P*****, 44) A***** KG, *****, 45) Bernhard B*****, 46) Magdalena B*****, 47) Rainer M*****, 48) Christine M*****, 24., 31., 42. und 44. Antragsgegner vertreten durch Kosch & Partner, Rechtsanwälte KEG in Wiener Neustadt, wegen Paragraph 13 b, Absatz 4, WEG 1975 in Verbindung mit Paragraph 14, Absatz eins, Ziffer 5, WEG 1975 in Verbindung mit Paragraph 52, Absatz eins, Ziffer 4, WEG 2002, über den außerordentlichen Revisionsrekurs der Antragstellerin gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 16. November 2004, GZ 40 R 217/04i-46, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien vom 23. April 2004, GZ 48 Msch 10034/02z-37, abgeändert wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Der außerordentliche Revisionsrekurs der Antragstellerin wird gemäß § 37 Abs 3 Z 16 - 18 MRG iVm § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO).Der außerordentliche Revisionsrekurs der Antragstellerin wird gemäß Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, - 18 MRG in Verbindung mit Paragraph 526, Absatz 2, Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 528, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen (Paragraph 528 a, in Verbindung mit Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Text

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Ob die Frist des § 24 Abs 2 WEG 2002 (14 Tage für die nachträgliche Genehmigung der Stimmrechtsausübung durch einen Vertreter) wegen des Fehlens einer spezifischen Übergangsregelung in § 56 WEG 2002 bereits für Beschlussfassungen anzuwenden ist, die vor dem 1. 7. 2002 stattgefunden haben, stellt keine Rechtsfrage von der Qualität des § 528 Abs 1 ZPO dar.Ob die Frist des Paragraph 24, Absatz 2, WEG 2002 (14 Tage für die nachträgliche Genehmigung der Stimmrechtsausübung durch einen Vertreter) wegen des Fehlens einer spezifischen Übergangsregelung in Paragraph 56, WEG 2002 bereits für Beschlussfassungen anzuwenden ist, die vor dem 1. 7. 2002 stattgefunden haben, stellt keine Rechtsfrage von der Qualität des Paragraph 528, Absatz eins, ZPO dar.

Die intertemporale Generalklausel des § 56 Abs 13 WEG 2002 trägt zur Klärung dieser Frage nichts bei.Die intertemporale Generalklausel des Paragraph 56, Absatz 13, WEG 2002 trägt zur Klärung dieser Frage nichts bei.

Generell wird die Rückwirkung von Gesetzen, das heißt deren Anwendung auf Sachverhalte, die vor ihrem Inkrafttreten verwirklicht wurden, durch § 5 ABGB verwehrt, soweit nicht eine spezifische Rückwirkungsanordnung getroffen wurde (vgl Bydlinski in Rummel3 Rz 2 zu § 5 ABGB mwN).Generell wird die Rückwirkung von Gesetzen, das heißt deren Anwendung auf Sachverhalte, die vor ihrem Inkrafttreten verwirklicht wurden, durch Paragraph 5, ABGB verwehrt, soweit nicht eine spezifische Rückwirkungsanordnung getroffen wurde vergleiche Bydlinski in Rummel3 Rz 2 zu Paragraph 5, ABGB mwN).

Während § 13b Abs 1 WEG 1975 für eine nachträgliche schriftliche Genehmigung vollmachtslosen Handelns nicht ausdrücklich eine Fristsetzung vorsah, trat mit 1. 7. 2002 § 24 Abs 2 WEG 2002 in Kraft, der eine Frist von 14 Tagen für die Genehmigung vorsieht. Es ist zufolge der dargestellten Anordnung des § 5 ABGB ausgeschlossen - eine spezielle Übergangsvorschrift war diesbezüglich auch nicht erforderlich - den Fristenlauf vor Inkrafttreten der neuen Regelung beginnen und sogar enden zu lassen (vgl zur Verkürzung einer Verjährungsfrist: SZ 60/137 unter Berufung auf den zweiten Satz des Abs 6 des Kundmachungspatentes zum ABGB; zust Bydlinski aaO Rz 1 zu § 5 ABGB).Während Paragraph 13 b, Absatz eins, WEG 1975 für eine nachträgliche schriftliche Genehmigung vollmachtslosen Handelns nicht ausdrücklich eine Fristsetzung vorsah, trat mit 1. 7. 2002 Paragraph 24, Absatz 2, WEG 2002 in Kraft, der eine Frist von 14 Tagen für die Genehmigung vorsieht. Es ist zufolge der dargestellten Anordnung des Paragraph 5, ABGB ausgeschlossen - eine spezielle Übergangsvorschrift war diesbezüglich auch nicht erforderlich - den Fristenlauf vor Inkrafttreten der neuen Regelung beginnen und sogar enden zu lassen vergleiche zur Verkürzung einer Verjährungsfrist: SZ 60/137 unter Berufung auf den zweiten Satz des Absatz 6, des Kundmachungspatentes zum ABGB; zust Bydlinski aaO Rz 1 zu Paragraph 5, ABGB).

Unterstellt man, dass für die nachträgliche Genehmigung vollmachtslosen Handeln schon nach § 13b Abs 1 WEG 1975 eine angemessene Frist einzuhalten war (was mit § 865 ABGB und der Judikatur zu § 1016 ABGB im Einklang stünde: 1 Ob 31/97h = MietSlg 49.054; 4 Ob 581/78 = SZ 52/50), erscheint die rechtliche Beurteilung, die Vollmachtsvorlage innerhal eines Monats, noch vor Anschlag des Beschlusses sei rechtzeitig gewesen, durchaus vertretbar.Unterstellt man, dass für die nachträgliche Genehmigung vollmachtslosen Handeln schon nach Paragraph 13 b, Absatz eins, WEG 1975 eine angemessene Frist einzuhalten war (was mit Paragraph 865, ABGB und der Judikatur zu Paragraph 1016, ABGB im Einklang stünde: 1 Ob 31/97h = MietSlg 49.054; 4 Ob 581/78 = SZ 52/50), erscheint die rechtliche Beurteilung, die Vollmachtsvorlage innerhal eines Monats, noch vor Anschlag des Beschlusses sei rechtzeitig gewesen, durchaus vertretbar.

Darin liegt, wie das Rekursgericht zutreffend erkannte keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung, sodass das außerordentliche Rechtsmittel der Antragstellerin zurückzuweisen war.

Textnummer

E76166

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:0050OB00311.04B.0125.000

Im RIS seit

24.02.2005

Zuletzt aktualisiert am

23.03.2012
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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