Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann als Vorsitzenden und die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch, Dr. Kalivoda, Dr. Höllwerth und Dr. Grohmann als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache des Antragstellers Andreas B*****, vertreten durch Holter-Wildfellner, Rechtsanwälte GmbH in Grieskirchen, gegen die Antragsgegner 1. Ernestine N*****, 2. Mag. Kurt G*****, 3. Theodora S*****, 4. Franz S*****, 5. Josefine S*****, beide *****, 6. Ursula De S*****, 7. Maria S*****, vertreten durch den Sachwalter Josef K*****, 8. Ingrid T*****, 9. Dr. Renate H*****, 10. Helga B*****, 11. Angela H*****, 12. Heimo P*****, vertreten durch Josefine P*****, 13. Maria H*****, 14. Marion K*****, 15. Johanna H*****, 16. Franz S*****, 17. Theresia S*****, 18. Manfred S*****, 19. Simone S*****, beide *****, 20. Ulrike S*****, 21. Martina G*****, vertreten durch Adolf G*****, 22. Irene K*****, 23. Edgar S*****, 24. Mag. Renate S*****, vertreten durch Dr. Peter P*****, 25. Christian S*****, 26. Dipl. Vw Monika S*****, beide *****, 27. Franz M*****, wegen §§ 16, 17 WEG, über den „außerordentlichen" Revisionsrekurs des Antragstellers gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes Wels als Rekursgericht vom 19. April 2006, GZ 23 R 51/06y-22, womit der Beschluss des Bezirksgerichtes Gmunden vom 14. November 2005, GZ 2 Msch 3/05d-18, bestätigt wurde, den BeschlussDer Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann als Vorsitzenden und die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch, Dr. Kalivoda, Dr. Höllwerth und Dr. Grohmann als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache des Antragstellers Andreas B*****, vertreten durch Holter-Wildfellner, Rechtsanwälte GmbH in Grieskirchen, gegen die Antragsgegner 1. Ernestine N*****, 2. Mag. Kurt G*****, 3. Theodora S*****, 4. Franz S*****, 5. Josefine S*****, beide *****, 6. Ursula De S*****, 7. Maria S*****, vertreten durch den Sachwalter Josef K*****, 8. Ingrid T*****, 9. Dr. Renate H*****, 10. Helga B*****, 11. Angela H*****, 12. Heimo P*****, vertreten durch Josefine P*****, 13. Maria H*****, 14. Marion K*****, 15. Johanna H*****, 16. Franz S*****, 17. Theresia S*****, 18. Manfred S*****, 19. Simone S*****, beide *****, 20. Ulrike S*****, 21. Martina G*****, vertreten durch Adolf G*****, 22. Irene K*****, 23. Edgar S*****, 24. Mag. Renate S*****, vertreten durch Dr. Peter P*****, 25. Christian S*****, 26. Dipl. römisch fünf w Monika S*****, beide *****, 27. Franz M*****, wegen Paragraphen 16,, 17 WEG, über den „außerordentlichen" Revisionsrekurs des Antragstellers gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes Wels als Rekursgericht vom 19. April 2006, GZ 23 R 51/06y-22, womit der Beschluss des Bezirksgerichtes Gmunden vom 14. November 2005, GZ 2 Msch 3/05d-18, bestätigt wurde, den Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Akten werden an das Erstgericht zurückgestellt.
Text
Begründung:
Der Antragsteller begehrt, die mangelnde Zustimmung der Mit- und Wohnungseigentümer zur Errichtung einer aus drei Stufen bestehenden Stiege unmittelbar vor dem Wohnzimmer des Antragstellers zur Gartenfläche sowie einer aus Waschbetonplatten herzustellenden Befestigung davor zu ersetzen, in eventu, auszusprechen, der Antragsteller sei berechtigt, 13 m2 der unmittelbar vor seinem Objekt gelegenen Grünfläche, die einen allgemeinen Teil der Liegenschaft darstelle, ausschließlich zu benutzen.
Die Vorinstanzen wiesen diese Anträge ab.
Das Rekursgericht sprach aus, dass der Entscheidungsgegenstand EUR 10.000 nicht übersteige und der ordentliche Revisionsrekurs gemäß § 52 Abs 2 WEG iVm § 37 Abs 3 Z 16 MRG, § 62 Abs 1 AußStrG nicht zulässig sei.Das Rekursgericht sprach aus, dass der Entscheidungsgegenstand EUR 10.000 nicht übersteige und der ordentliche Revisionsrekurs gemäß Paragraph 52, Absatz 2, WEG in Verbindung mit Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG, Paragraph 62, Absatz eins, AußStrG nicht zulässig sei.
Dagegen richtet sich der „außerordentliche Revisionsrekurs" des Antragstellers, den das Erstgericht unmittelbar dem Obersten Gerichtshof zur Entscheidung vorlegt.
Rechtliche Beurteilung
Die Vorlage ist nicht zulässig.
Nach § 52 Abs 2 WEG gelten für die in § 52 Abs 1 genannten Verfahren - wie hier - die allgemeinen Bestimmungen über das gerichtliche Verfahren in Rechtsangelegenheiten Außerstreitsachen ua mit den in § 37 Abs 3 Z 1, 6, 8, 10 bis 19 sowie Abs 4 MRG genannten Besonderheiten. Nach § 37 Abs 3 Z 16 MRG gelten die Besonderheiten, dass die in § 37 Abs 1 MRG genannten Entscheidungsgegenstände rein vermögensrechtlicher Natur sind und dass die nach dem AußStrG maßgebliche Wertgrenze EUR 10.000 beträgt. Überträgt man diese Bestimmung auf das WEG, bedeutet dies, dass die vorliegenden Ansprüche schon ex lege rein vermögensrechtlicher Natur sind (vgl auch M. Mohr in Hausmann/Vonkilch, § 52 WEG, Rz 74). Der (ohnehin nicht näher begründeten) Ansicht des Revisionsrekurswerbers, dass die Ansprüche nicht vermögensrechtlicher Natur seien, kann daher nicht gefolgt werden.Nach Paragraph 52, Absatz 2, WEG gelten für die in Paragraph 52, Absatz eins, genannten Verfahren - wie hier - die allgemeinen Bestimmungen über das gerichtliche Verfahren in Rechtsangelegenheiten Außerstreitsachen ua mit den in Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer eins,, 6, 8, 10 bis 19 sowie Absatz 4, MRG genannten Besonderheiten. Nach Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG gelten die Besonderheiten, dass die in Paragraph 37, Absatz eins, MRG genannten Entscheidungsgegenstände rein vermögensrechtlicher Natur sind und dass die nach dem AußStrG maßgebliche Wertgrenze EUR 10.000 beträgt. Überträgt man diese Bestimmung auf das WEG, bedeutet dies, dass die vorliegenden Ansprüche schon ex lege rein vermögensrechtlicher Natur sind vergleiche auch M. Mohr in Hausmann/Vonkilch, Paragraph 52, WEG, Rz 74). Der (ohnehin nicht näher begründeten) Ansicht des Revisionsrekurswerbers, dass die Ansprüche nicht vermögensrechtlicher Natur seien, kann daher nicht gefolgt werden.
Damit ist der Revisionsrekurs - außer im Fall des § 63 Abs 3 AußStrG - jedenfalls unzulässig, wenn der Entscheidungsgegenstand EUR 10.000 nicht übersteigt und das Rekursgericht nach § 59 Abs 1 Z 2 AußStrG den ordentlichen Revisionsrekurs für nicht zulässig erklärt hat (§ 52 Abs 2 WEG iVm §§ 37 Abs 3 Z 16 MRG und 62 Abs 3 AußStrG). Erhebt eine Partei - wie hier - dennoch ein Rechtsmittel, so empfiehlt sich dessen Vorlage an das Gericht zweiter Instanz, auch wenn es als „außerordentliches" bezeichnet wird. Der Oberste Gerichtshof darf nämlich darüber nur bzw erst dann entscheiden, wenn das Gericht zweiter Instanz nach § 63 Abs 3 AußStrG ausgesprochen hat, dass ein ordentliches Rechtsmittel doch zulässig sei. Dies gilt auch dann, wenn der Rechtsmittelwerber in dem Schriftsatz nicht ausdrücklich den Antrag auf Abänderung des Ausspruches nach § 63 Abs 1 AußStrG gestellt hat, weil dieser Mangel grundsätzlich verbesserungsfähig ist (§ 10 Abs 4 AußStrG). Das Erstgericht wird daher das Rechtsmittel des Antragstellers dem Rekursgericht vorzulegen haben. Ob der Schriftsatz den Erfordernissen des § 63 Abs 1 AußStrG entspricht oder ob er einer Verbesserung bedarf, bleibt der Beurteilung der Vorinstanzen vorbehalten (vgl 5 Ob 187/05v).Damit ist der Revisionsrekurs - außer im Fall des Paragraph 63, Absatz 3, AußStrG - jedenfalls unzulässig, wenn der Entscheidungsgegenstand EUR 10.000 nicht übersteigt und das Rekursgericht nach Paragraph 59, Absatz eins, Ziffer 2, AußStrG den ordentlichen Revisionsrekurs für nicht zulässig erklärt hat (Paragraph 52, Absatz 2, WEG in Verbindung mit Paragraphen 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG und 62 Absatz 3, AußStrG). Erhebt eine Partei - wie hier - dennoch ein Rechtsmittel, so empfiehlt sich dessen Vorlage an das Gericht zweiter Instanz, auch wenn es als „außerordentliches" bezeichnet wird. Der Oberste Gerichtshof darf nämlich darüber nur bzw erst dann entscheiden, wenn das Gericht zweiter Instanz nach Paragraph 63, Absatz 3, AußStrG ausgesprochen hat, dass ein ordentliches Rechtsmittel doch zulässig sei. Dies gilt auch dann, wenn der Rechtsmittelwerber in dem Schriftsatz nicht ausdrücklich den Antrag auf Abänderung des Ausspruches nach Paragraph 63, Absatz eins, AußStrG gestellt hat, weil dieser Mangel grundsätzlich verbesserungsfähig ist (Paragraph 10, Absatz 4, AußStrG). Das Erstgericht wird daher das Rechtsmittel des Antragstellers dem Rekursgericht vorzulegen haben. Ob der Schriftsatz den Erfordernissen des Paragraph 63, Absatz eins, AußStrG entspricht oder ob er einer Verbesserung bedarf, bleibt der Beurteilung der Vorinstanzen vorbehalten vergleiche 5 Ob 187/05v).
Anmerkung
E82408 5Ob149.06gSchlagworte
Kennung XPUBL - XBEITR Diese Entscheidung wurde veröffentlicht in wobl 2007,84/29 (Call) - wobl 2007/29 (Call) XPUBLENDEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:2006:0050OB00149.06G.1024.000Dokumentnummer
JJT_20061024_OGH0002_0050OB00149_06G0000_000