RS Vwgh 1996/2/27 95/05/0259

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.02.1996
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Index

L37154 Anliegerbeitrag Aufschließungsbeitrag Interessentenbeitrag
Oberösterreich
L81704 Baulärm Umgebungslärm Oberösterreich
L82000 Bauordnung
L82004 Bauordnung Oberösterreich
L82304 Abwasser Kanalisation Oberösterreich
001 Verwaltungsrecht allgemein
10/01 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)
20/01 Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch (ABGB)
40/01 Verwaltungsverfahren

Norm

ABGB §3;
AVG §8;
BauO OÖ 1976 §47 Abs1;
BauO OÖ 1994 §32 Abs1;
BauO OÖ 1994 §33;
BauO OÖ 1994 §39 Abs1;
BauO OÖ 1994 §60 Abs1;
BauRallg;
B-VG Art49 Abs1;
B-VG Art7 Abs1;
VwRallg;

Rechtssatz

Dem Bauwerber erfließt aus § 33 OÖ BauO 1994 nicht das Recht, daß die Einwendungen des übergangenen Nachbarn als verfristet anzusehen seien. Der Verlust von Parteienrechten durch Ablauf einer rückwirkend angeordneten Frist stünde mit den Grundsätzen des Rechtsstaates in Widerspruch. Derartige Bestimmungen sind mangels einer ausdrücklich andersartigen Regelung so auszulegen, daß Fristen für bisher unbefristete Parteienrechte erst mit dem Inkrafttreten des Gesetzes, das eine Befristung einführt, zu laufen beginnen (Hinweis E 9.4.1992, 91/06/0089, und E 30.4.1992, 92/06/0047, 0059, jeweils betreffend § 71a Stmk BauO 1968; hier hätte, selbst wenn die OÖ BauO 1994 und nicht die OÖ BauO 1976 anzuwenden wäre, die einjährige Frist des § 33 OÖ BauO 1994 mit dem Inkrafttreten der OÖ BauO 1994, nämlich am 1.1.1995, zu laufen begonnen).

Schlagworte

Baurecht Nachbar übergangener

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:1996:1995050259.X02

Im RIS seit

11.07.2001

Zuletzt aktualisiert am

07.08.2009
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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