RS Vwgh 1997/3/19 94/11/0341

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 19.03.1997
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Index

10/01 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)
40/01 Verwaltungsverfahren

Norm

AVG §67a Abs1 Z2;
B-VG Art129a Abs1 Z2;

Rechtssatz

Ausübung unmittelbarer verwaltungsbehördlicher Befehlsgewalt und Zwangsgewalt liegt vor, wenn die gesetzte Maßnahme Befehlscharakter und Zwangscharakter trägt. Dieser fehlt bei Akten, die mit Zustimmung des Betreffenden gesetzt werden und bei denen Zwang weder ausgeübt noch angedroht wird (Hinweis VfGH B 5.6.1964, B 309/63 VfSlg 4696/1964, B 12.3.1975, B 131/74, VfSlg 7509/1975, E 10.6.1977, B 408/75, VfSlg 8045/1977, E 26.2.1991, B 1711/88, VfSlg 12621/1991, B 30.9.1991, B 782/90, VfSlg 12791/1991). Hiebei kommt es darauf an, daß der Betreffende die Aufforderung des Organes zu einem bestimmten Verhalten nach eigenem Gutdünken unerfüllt lassen kann, ohne Gefahr zu laufen, daß er unverzüglich ("unmittelbar") physischem (Polizeizwang) Zwang unterworfen werde, um den gewünschten Zustand herzustellen.

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:1997:1994110341.X01

Im RIS seit

07.06.2001
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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