Index
10/01 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)Norm
AVG §67a Abs1 Z2;Rechtssatz
Ausübung unmittelbarer verwaltungsbehördlicher Befehlsgewalt und Zwangsgewalt liegt vor, wenn die gesetzte Maßnahme Befehlscharakter und Zwangscharakter trägt. Dieser fehlt bei Akten, die mit Zustimmung des Betreffenden gesetzt werden und bei denen Zwang weder ausgeübt noch angedroht wird (Hinweis VfGH B 5.6.1964, B 309/63 VfSlg 4696/1964, B 12.3.1975, B 131/74, VfSlg 7509/1975, E 10.6.1977, B 408/75, VfSlg 8045/1977, E 26.2.1991, B 1711/88, VfSlg 12621/1991, B 30.9.1991, B 782/90, VfSlg 12791/1991). Hiebei kommt es darauf an, daß der Betreffende die Aufforderung des Organes zu einem bestimmten Verhalten nach eigenem Gutdünken unerfüllt lassen kann, ohne Gefahr zu laufen, daß er unverzüglich ("unmittelbar") physischem (Polizeizwang) Zwang unterworfen werde, um den gewünschten Zustand herzustellen.
European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:VWGH:1997:1994110341.X01Im RIS seit
07.06.2001