RS Vwgh 1997/12/18 97/11/0003

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 18.12.1997
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Index

E000 EU- Recht allgemein
E1E
10/01 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)
10/15 Europäische Integration
59/04 EU - EWR

Norm

11957E005 EWGV Art5;
11992E005 EGV Art5;
B-VG Art49;
B-VG Art50;
EURallg;
EWR-Abk Art3;
EWR-Abk Art6;
EWR-BVG 1993;

Hinweis auf Stammrechtssatz

GRS wie VwGH E 1996/10/03 95/06/0246 5

Stammrechtssatz

Von den Zielsetzungen her und vom gesamten Systemansatz her ist das EWR-Abk im wesentlichen als multilateraler völkerrechtlicher Vertrag traditioneller Art zu verstehen (vgl dazu Azizi, EWR und Bundesverfassung, in economy 1994, 22 ff, insbesondere 26 f). Die Judikatur zu Art 5 ist somit auf Art 3 EWR-Abk nicht übertragbar. Art 3 EWR-Abk ist insofern nicht mit Art 5 E(W)GV "im wesentlichen Gehalt" iSd Art 6 EWR-Abk identisch. Auf dieser Auffassung basiert auch das EWR-BUNDESVERFASSUNGSGESETZ, BGBl 1993/115; es wurde auch keine Verfassungsbestimmung des Inhalts erlassen, daß den Vorschriften des EWR-Abk ein Vorrang der hier diskutierten Art zukäme. Dem EWR-Recht kommt im österreichischen Recht somit keine Vorrangwirkung gegenüber innerstaatlichem Recht zu (vgl die Erläuterungen zum EWR-BVG 1993, Azizi, in Hummer, Hrsg, Der Europäische Wirtschaftsraum und Österreich, 43, Azizi, EWR und Bundesverfassung, in economy 1994, 22 ff, insbesondere 26 f, oder WEINMEIER, Freizügigkeit und Sozialpolitik im EWR und ihre Umsetzung im österreichischen Recht, 1994, 49, sowie HUMMER/OBWEXER, Österreich in der Europäischen Union, Band 1, 17).

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:1997:1997110003.X05

Im RIS seit

20.11.2000
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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