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L34009 Abgabenordnung WienNorm
AusgleichsO §48;Rechtssatz
Die von dem für die steuerlichen Angelegenheiten zuständigen Geschäftsführer und dem damaligen Rechtsvertreter der GmbH vertretene Rechtsauffassung (über die Unrechtmäßigkeit der Abgabenvorschreibung und die Begründetheit der eingebrachten Berufung) vermag schon deshalb (für den Zeitraum der Anhängigkeit der Berufung) eine haftungsrelevante Pflichtverletzung des von den abgabenrechtlichen Pflichten entbundenen Geschäftsführers nicht auszuschließen, weil durch die Einbringung der Berufung die Wirksamkeit des bekämpften Bescheides nicht gehemmt wird. An der Fälligkeit und der daraus abgeleiteten Haftungsvoraussetzung hat sich durch die Einbringung der Berufung nichts geändert; nach § 171 Wr LAO idF 1992/40 hindert ein erfüllter Ausgleich oder Zwangsausgleich die Geltendmachung von haftungen nicht; im vorliegenden
Fall bestätigte der VwGH unter Hinweis auf die genannte Bestimmung einen angefochtenen Bescheid, in dem die Haftungsinanspruchnahme nach rechtskräftiger Annahme des Zwangsausgleichs für die nicht durch die Ausgleichsquote abgedeckte Abgabenschuld erfolgt war; so auch E VS 22.9.1999, 96/15/0049, RS 8, 9, 10, ergangen zu § 9, § 80 BAO.
European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:VWGH:1999:1994170229.X02Im RIS seit
11.07.2001