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L0 Verfassungs- und OrganisationsrechtNorm
B-VG Art83 Abs2Leitsatz
Keine Verletzung verfassungsgesetzlich gewährleisteter Rechte durch Versagung der naturschutzrechtlichen Bewilligung für ein Kraftwerk; keine Zuständigkeit des Kollegiums der Landesregierung in Angelegenheiten der Hoheitsverwaltung, hier des Naturschutzes, gemäß der Geschäftsordnung der Tiroler LandesregierungRechtssatz
Die Bestimmung des §2 Abs3 Z1 der GeO der Tir Landesregierung, LGBl 14/1999, begründet keine Zuständigkeit des Kollegiums der Landesregierung in Angelegenheiten der Hoheitsverwaltung. Dies ergibt sich schon aufgrund ihrer Stellung im Normengefüge des Abs3 und aus der Bestimmung des §2 Abs7 der GeO der Tir Landesregierung, gemäß der auch Angelegenheiten, die nach Abs2 durch die einzelnen Mitglieder der Landesregierung selbständig zu besorgen sind, auf Antrag eines Mitgliedes der gemeinsamen Beratung durch die Landesregierung unterzogen werden können. Die Regelung behält vielmehr bestimmte, in Form einer Generalklausel umschriebene Akte der Regierungspolitik der kollegialen Beschlussfassung vor. Die Bestimmung war daher bei der Erlassung des bekämpften Bescheides nicht anzuwenden.
Keine Verletzung im Recht auf ein Verfahren vor dem gesetzlichen Richter, da der Bescheid zu Recht auf §2 Abs2 der GeO der Tir Landesregierung iVm der Geschäftsverteilung der Landesregierung gestützt werden konnte.
Schlagworte
Behördenzuständigkeit, Kollegialorgan, Landesregierung, Landesverfassung, Naturschutz, HoheitsverwaltungEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:VFGH:2002:B1190.1999Zuletzt aktualisiert am
22.08.2008