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E3L E09303000Norm
31969L0335 Kapital Ansammlungs-RL indirekte Steuern Art4 Abs1 litd;Rechtssatz
Wie der EuGH im Urteil vom 17. Oktober 2002 in der Rechtssache C- 138/00, festgestellt hat, sieht Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe d der Richtlinie 69/335 nicht vor, dass die dort genannten Einlagen von einem Gesellschafter der Gesellschaft, die sie erhält, stammen müssen. Der Anwendungsbereich dieses Artikels ist damit nicht auf Einlagen von Gesellschaftern beschränkt (Hinweis RNr 33 des Urteils). Die diesem Urteil zugrundeliegende vorgelegte Frage wurde vom EuGH daher damit beantwortet, dass Artikel 5 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie so auszulegen ist, dass der in dieser Bestimmung enthaltene Begriff "von den Gesellschaftern geleistete oder zu leistende Einlagen jeder Art" finanzielle Beiträge erfasst, die an eine Kapitalgesellschaft, die ihr Gesellschaftsvermögen (dort: durch die Ausgabe von Genussscheinen) erhöht, von einem Nichtgesellschafter geleistet werden, der diese Genussscheine erwerben will. Daraus folgt für den Beschwerdefall, dass einer Besteuerung einer Einlage, die eine Beteiligung am Gewinn der Kapitalgesellschaft gewährt, nicht entgegensteht, dass die entsprechenden Rechte Nichtgesellschaftern gewährt werden. Die Frage der Auslegung des Begriffs "Gesellschafter" ist somit für den Beschwerdefall gar nicht maßgeblich.
Gerichtsentscheidung
EuGH 62000J0138 Solida Raiffeisen VORABEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:VWGH:2002:1999160272.X02Im RIS seit
28.04.2003Zuletzt aktualisiert am
16.05.2013