RS Vwgh 2003/11/19 2001/21/0179

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Veröffentlicht am 19.11.2003
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Index

001 Verwaltungsrecht allgemein
10/07 Verwaltungsgerichtshof
19/05 Menschenrechte
40/01 Verwaltungsverfahren
41/02 Passrecht Fremdenrecht

Norm

AVG §38;
FrG 1993 §17 Abs1;
FrG 1993 §19;
FrG 1993 §82 Abs1 Z4;
FrG 1997 §107 Abs1 Z4;
FrG 1997 §33 Abs1;
FrG 1997 §37 Abs1;
MRK Art8;
VStG §6;
VwGG §42 Abs2 Z1;
VwRallg;

Hinweis auf Stammrechtssatz

GRS wie 98/21/0345 E 20. September 1999 RS 1 (Hier: Indem die belBeh in unrichtiger Beurteilung der Rechtslage die privaten und familiären Verhältnisse der Fremden keiner Interessenabwägung im Sinn des Art. 8 MRK unterzogen hat, hat sie den angefochtenen Bescheid mit inhaltlicher Rechtswidrigkeit belastet.)

Stammrechtssatz

Ein Fremder kann nicht nach § 82 Abs 1 Z 4 FrG 1992 (jetzt: § 107 Abs 1 Z 4 FrG 1997) bestraft werden, wenn seiner Ausweisung eine zu seinen Gunsten ausfallende Interessenabwägung nach § 19 FrG 1992 (jetzt: § 37 Abs 1 FrG 1997) im Weg steht; dann ist nämlich vom Vorliegen eines gesetzlichen Strafausschließungsgrundes nach § 6 VStG auszugehen. Die Zulässigkeit einer Ausweisung unter dem Gesichtspunkt des § 19 FrG 1992 (bzw des § 37 Abs 1 FrG 1997) bildet mithin für eine Bestrafung nach § 82 Abs 1 Z 4 FrG 1992 (bzw nach § 107 Abs 1 Z 4 FrG 1997) eine Vorfrage iSd § 38 AVG (Hinweis E 6.11.1998, 97/21/0085 und 98/21/0065). Diese Vorfrage wird im Ausweisungsverfahren für den Zeitpunkt der Erlassung des Ausweisungsbescheides als Hauptfrage geprüft und mit Bindungswirkung auch für das Strafverfahren entschieden.

Schlagworte

Besondere Rechtsgebiete

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2003:2001210179.X01

Im RIS seit

12.12.2003
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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