RS Vwgh 2007/9/24 2006/15/0056

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 24.09.2007
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Index

E1E
E3L E09301000
E6C
E6J
10/01 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)
10/07 Verwaltungsgerichtshof
32/04 Steuern vom Umsatz
59/04 EU - EWR

Norm

11997E087 EG Art87;
11997E093 EG Art93;
11997E234 EG Art234;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art11 TeilA Abs1 litc;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art13 TeilB litb;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art13;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art17 Abs2 lita;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art17 Abs6;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art17;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art20 Abs2;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art4;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art6 Abs2;
61969CJ0029 Erich Stauder VORAB;
61981CJ0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB;
61985CJ0201 Klensch VORAB;
61990CJ0097 Lennartz VORAB;
61992CJ0291 Armbrecht VORAB;
61997CJ0305 Royscot VORAB;
61998CJ0156 Deutschland / Kommission;
61998CJ0166 Socridis VORAB;
61998CJ0397 Metallgesellschaft VORAB;
61998CJ0411 Ferlini VORAB;
62000CJ0269 Seeling VORAB;
62000CJ0392 Norddeutsche Gesellschaft Entsorgungsaufgaben VORAB;
62002CC0036 Omega Schlussantrag;
62003CJ0025 VORAB;
62003CJ0434 Charles und Charles-Tijmens VORAB;
62004CJ0184 Uudenkaupungin kaupunki VORAB;
62005CJ0072 Wollny VORAB;
62005CJ0157 Holböck VORAB;
62005CJ0401 VDP Dental Laboratory VORAB;
B-VG Art7 Abs1;
UStG 1994 §12 Abs10;
UStG 1994 §12 Abs2 Z1;
UStG 1994 §12 Abs2 Z2 lita;
UStG 1994 §12 Abs3;
UStG 1994 §6 Abs1 Z16;
UStG 1994 §6 Abs2;
VwGG §38b;

Beachte

Vorabentscheidungsverfahren:* EU-Register: EU 2007/0008 23. April 2009 * EuGH-Zahl: C-460/07 * Ausgesetzte Beschwerde gemäß §38 AVG iVm §62 VwGG:2005/15/0064 B 24. September 2007 2005/15/0067 B 24. September 2007 2006/15/0274 B 28. Oktober 2008 * Enderledigung des gegenständlichen Ausgangsverfahrens im fortgesetzten Verfahren: 2009/15/0100 E 28. Mai 2009

Rechtssatz

Dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften werden gemäß Art. 234 EG folgende Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt:

1. Verstößt die Sechste Richtlinie 77/388/EWG des Rates vom 17. Mai 1977 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern - Gemeinsames Mehrwertsteuersystem: einheitliche steuerpflichtige Bemessungsgrundlage (in der Folge 6. RL), insbesondere deren Art. 17, gegen gemeinschaftsrechtliche Grundrechte (den gemeinschaftsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz), weil sie bewirkt, dass Steuerpflichtige Eigentum an Wohnobjekten für ihre privaten Wohnzwecke (Konsum) um rund 5% günstiger erwerben können als andere EU-Bürger, wobei der absolute Betrag dieses Vorteils unbegrenzt mit der Höhe der Anschaffungs- und Herstellungskosten des Wohnobjektes steigt? Ergibt sich ein derartiger Verstoß auch dadurch, dass Steuerpflichtige Eigentum an Wohnobjekten für ihre privaten Wohnzwecke, welche sie zumindest geringfügigst für ihr Unternehmen verwenden, um rund 5% günstiger erwerben können als andere Steuerpflichtige, welche ihre privaten Wohngebäude nicht zumindest geringfügigst für das Unternehmen nutzen?

2. Verstößt die in Umsetzung der 6. RL, insbesondere deren Art. 17, ergangene nationale Maßnahme gegen Art. 87 EG, weil sie den in Frage 1 angesprochenen Vorteil für die vom Steuerpflichtigen privat genutzten Wohnobjekte zwar jenen Steuerpflichtigen einräumt, die steuerpflichtige Umsätze tätigen, diesen Vorteil aber Steuerpflichtigen mit befreiten Umsätzen vorenthält?

3. Entfaltet Art. 17 Abs. 6 der 6. RL weiterhin seine Wirkung, wenn der nationale Gesetzgeber eine Vorsteuerausschlussbestimmung des nationalen Rechts (hier § 12 Abs. 2 Z. 1 UStG 1994), die sich auf Art. 17 Abs. 6 der 6. RL stützen konnte, mit der ausdrücklichen Absicht ändert, diesen Vorsteuerausschluss beizubehalten, und sich aus dem nationalen UStG auch ein Beibehalten des Vorsteuerausschlusses ergäbe, der nationale Gesetzgeber aber auf Grund eines erst nachträglich erkennbaren Irrtums über die Auslegung des Gemeinschaftsrechts (hier Art. 13 Teil B Buchstabe b der 6. RL) eine Regelung getroffen hat, die - isoliert betrachtet - nach dem Gemeinschaftsrecht (in der durch das Urteil Seeling getroffenen Auslegung des Art. 13 Teil B Buchstabe b der 6. RL) einen Vorsteuerabzug zulässt?

4. Falls die Frage 3. verneint wird:

Kann es die auf die "Stand-still Klausel" des Art. 17 Abs. 6 der 6. RL gestützte Wirkung eines Vorsteuerausschlusses (hier § 12 Abs. 2 Z. 2 lit. a UStG 1994) beeinträchtigen, wenn der nationale Gesetzgeber von zwei einander überlappenden Vorsteuerausschlüssen des nationalen Rechts (hier § 12 Abs. 2 Z. 2 lit. a UStG 1994 und § 12 Abs. 2 Z. 1 UStG 1994) einen ändert und im Ergebnis deshalb aufgibt, weil er sich in einem Rechtsirrtum befunden hat?

Gerichtsentscheidung

EuGH 61969CJ0029 Erich Stauder VORAB
EuGH 61981CJ0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB
EuGH 61985CJ0201 Klensch VORAB
EuGH 61990CJ0097 Lennartz VORAB
EuGH 61992CJ0291 Armbrecht VORAB
EuGH 61997CJ0305 Royscot VORAB
EuGH 61998CJ0166 Socridis VORAB
EuGH 61998CJ0397 Metallgesellschaft VORAB
EuGH 61998CJ0411 Ferlini VORAB
EuGH 62000CJ0269 Seeling VORAB
EuGH 62000CJ0392 Norddeutsche Gesellschaft Entsorgungsaufgaben VORAB
EuGH 62003CJ0025 VORAB
EuGH 62003CJ0434 Charles und Charles-Tijmens VORAB
EuGH 62004CJ0184 Uudenkaupungin kaupunki VORAB
EuGH 62005CJ0072 Wollny VORAB
EuGH 62005CJ0157 Holböck VORAB
EuGH 62005CJ0401 VDP Dental Laboratory VORAB

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2007:2006150056.X01

Im RIS seit

11.02.2008

Zuletzt aktualisiert am

20.04.2012
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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