RS OGH 1977/9/27 4Ob385/77, 4Ob387/77, 4Ob308/78, 4Ob406/79, 4Ob347/82, 4Ob378/86, 4Ob317/86 (4Ob318

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Veröffentlicht am 27.09.1977
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Norm

UWG §1 D4a

Rechtssatz

Wenn sich die Vertragsverpflichtung unmittelbar auf eine Regelung des Wettbewerbes bezieht und diese in einer Weise verletzt wird, um dem Gegner gegenüber einen Vorteil zu erlangen, der die Wettbewerbslage in rechtswidriger Weise verändert, so bedeutet eine solche Vertragsverletzung auch eine Sittenwidrigkeit im Sinn des § 1 UWG, weil in einem solchen Falle mit dem Vertrauen in bestehende Bindungen eine wesentliche Grundlage jedes Geschäftsverkehrs erschüttert wird.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 385/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 387/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 387/77
  • 4 Ob 308/78
    Entscheidungstext OGH 07.03.1978 4 Ob 308/78
    Zweiter Rechtsgang zu 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 406/79
    Entscheidungstext OGH 15.01.1980 4 Ob 406/79
    Beisatz: Umgehung einer Vereinbarung über die Firmenbezeichnung. (T1) Veröff: ÖBl 1980,65
  • 4 Ob 347/82
    Entscheidungstext OGH 29.06.1982 4 Ob 347/82
    Ähnlich; Beisatz: Marktregelungsvertrag-Ski (T2)
  • 4 Ob 378/86
    Entscheidungstext OGH 24.03.1987 4 Ob 378/86
    Auch; Beisatz: Keine Sittenwidrigkeit bei Berufung auf einen entschuldbaren Rechtsirrtum. - "Kräutertee V". (T3) Veröff: JBl 1987,730
  • 4 Ob 317/86
    Entscheidungstext OGH 12.07.1988 4 Ob 317/86
    Auch; Beisatz: So erschöpft sich die Verletzung einer Vertragspflicht vor allem dort nicht im vertraglichen Unrecht, wo sich ein Unternehmer über den Vertrag hinwegsetzt, um die Vertragstreue seiner Mitbewerber zu eigenem Vorteil im Wettbewerb für sich auszunützen. (T4)
  • 4 Ob 351/86
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 4 Ob 351/86
    Auch; Beis wie T4; Veröff: MR 1988,203
  • 4 Ob 23/89
    Entscheidungstext OGH 14.03.1989 4 Ob 23/89
    Auch
  • 4 Ob 63/90
    Entscheidungstext OGH 03.04.1990 4 Ob 63/90
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Hier: Verletzung der Gebietsaufteilung durch Franchisegeber. (T5) Veröff: RdW 1990,312
  • 4 Ob 104/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 104/93
  • 4 Ob 46/95
    Entscheidungstext OGH 27.06.1995 4 Ob 46/95
  • 4 Ob 272/98y
    Entscheidungstext OGH 10.11.1998 4 Ob 272/98y
    Auch
  • 4 Ob 144/01g
    Entscheidungstext OGH 25.09.2001 4 Ob 144/01g
    Auch; Beisatz: Lizenzvereinbarung gestattet dem Lizenznehmer das Inverkehrbringen eines nach dem Rezept der Lizenzgeberin entwickelten Produkts unter der von ihr benutzten Bezeichnung; der Lizenznehmer bringt Produkt vertragswidrig unter einer an den Namen der Lizenzgeberin angelehnten Bezeichnung auf den Markt.) (T6)
  • 4 Ob 256/01b
    Entscheidungstext OGH 13.11.2001 4 Ob 256/01b
    Auch
  • 4 Ob 212/04m
    Entscheidungstext OGH 09.11.2004 4 Ob 212/04m
  • 4 Ob 220/05i
    Entscheidungstext OGH 19.12.2005 4 Ob 220/05i
    Auch; Beisatz: Hier: Ausstattervertrag (Verpflichtung beim Einkauf von Sportartikeln, Produkte der Klägerin zu wählen und für diese zu werben). (T7)
  • 4 Ob 202/05t
    Entscheidungstext OGH 24.01.2006 4 Ob 202/05t
    Beisatz: Hier: Sittenwidrigkeit des Vertragsbruches bejaht - Vereinbarung, der Kläger solle exklusiv produzieren, die Beklagten exklusiv vertreiben. (T8)
  • 4 Ob 4/10g
    Entscheidungstext OGH 11.05.2010 4 Ob 4/10g
    Vgl; Beisatz: Die Verletzung wettbewerbsregelnder Vertragspflichten fällt nach der UWGNov 2007 weiterhin unter die lauterkeitsrechtliche Generalklausel (nun § 1 Abs 1 Z 1 UWG). An die Stelle der nach altem Recht erforderlichen Absicht, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, hat nun die objektive Eignung des Verhaltens zu treten, den Wettbewerb zum Nachteil von rechtstreuen Vertragspartnern nicht bloß unerheblich zu beeinflussen. (T9)
  • 4 Ob 7/10y
    Entscheidungstext OGH 11.05.2010 4 Ob 7/10y
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 121/10p
    Entscheidungstext OGH 13.07.2010 4 Ob 121/10p
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 183/10f
    Entscheidungstext OGH 09.11.2010 4 Ob 183/10f
    Vgl auch
  • 4 Ob 152/12z
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 152/12z
    Vgl auch; Beisatz: Die Verletzung von Bestimmungen der ÖAK?Richtlinien ist im Regelfall als Verstoß gegen wettbewerbsrelevante Vertragspflicht zu werten und begründet daher eine sonstige unlautere Handlung iSv § 1 Abs 1 Z 1 UWG. (T10)
  • 4 Ob 46/14i
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 4 Ob 46/14i
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 78/17z
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 78/17z
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 104/20b
    Entscheidungstext OGH 26.11.2020 4 Ob 104/20b
    Vgl; nur T10; Beisatz: Dies gilt auch für einen Verstoß durch Nichtmitglieder, weil diese Richtlinien den Konsens der Vereinsmitglieder betreffend die Anforderungen an die berufliche Sorgfalt im Zusammenhang mit der Werbung mit Reichweitenzahlen von Medien wiederspiegeln. (T11)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0078846

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.02.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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